Video: Hansa-Fans stoppen Mannschaftsbus auf der Autobahn

Mehrere hundert Fans des F.C. Hansa Rostock haben ihr Team am Samstag zum Auswärtsspiel nach Unterhaching (1:0) begleitet und es außerhalb des Stadions lautstark unterstützt. Auf der Rückfahrt stoppten einige von ihnen den Mannschaftsbus auf der Autobahn, verursachten damit einen Stau und riefen die Polizei auf den Plan.

Autobahn blockiert

Nach Angaben des Polizeipräsidiums Oberbayern Nord hatten 30 Pkws den Hansa-Bus auf der A9 begleitet. Auf Höhe des Autobahndreiecks Holledau verlangsamten die Fahrzeuge gegen 17:45 Uhr ihre Geschwindigkeit bis zum Stillstand, stoppten den Bus so und blockierten einige Minuten lang alle drei Fahrbahnen. Mehrere zum Teil alkoholisierte Anhänger verließen daraufhin ihre Fahrzeuge, feierten, schwenkten Fahnen und zündeten pyrotechnische Gegenstände.

In einem Video, das aus dem Mannschaftsbus aufgenommen wurde, ist zu sehen, wie die Fans zum Bus kommen und an die Windschutzscheibe klopfen. Die Polizei spricht von einer "recht seltsamen Art" zu feiern, auch Hansa-Boss Robert Marien bezeichnete die Autobahn-Blockade gegenüber dem "NDR" als "wirklich dumme Aktion".

Ermittlungen eingeleitet

Zwar sei nach Angaben der Polizei "wie durch ein Wunder" niemand verletzt worden, auch Sachschaden entstand nach bisherigen Erkenntnissen nicht. Die Folge war allerdings ein Stau, sodass die Polizei mit einem Großaufgebot anrückte – in der Spitze waren über 200 Beamte im Einsatz. Mehrere beteiligte Fahrzeuge wurden identifiziert, bei der Weiterfahrt begleitet und an der Anschlussstelle Ingolstadt-Nord einer Kontrolle unterzogen. Dabei wurden die Personalien von 17 Fans ermittelt.

In Abstimmung mit der Staatsanwaltschaft Ingolstadt wurden gegen die Tatverdächtigen jeweils Ermittlungsverfahren wegen gefährlicher Eingriffe in den Straßenverkehr und Landfriedensbruchs eingeleitet. Zudem konnten Verstöße gegen das Waffen- und Sprengstoffgesetz sowie das Infektionsschutz- und das Betäubungsmittelgesetz festgestellt werden. Die kontrollierten Personen konnten im Anschluss ihre Heimreise fortsetzen, die Polizei sucht nun Zeugen. Ob die Aktion Auswirkungen auf die geplante Fan-Rückkehr beim Heimspiel gegen den VfB Lübeck hat, ist noch offen.

   

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