Hansa gegen Wiesbaden: Eine Partie, die ratlos macht

Der F.C. Hansa Rostock kann einfach nicht mehr zu Hause gewinnen. Auch im zwölften Anlauf im Jahr 2014 blieb das Team um Peter Vollmann sieglos. Gegen den SV Wehen Wiesbaden zogen die Rostocker vor 10.500 Zuschauern mit 0:1 (0:0) den Kürzeren. Somit beendeten die Hanseaten die englische Woche nach der Niederlage am Mittwoch gegen Holstein Kiel (0:2) mit null Punkten und finden sich aktuell auf Rang 15 der Tabelle wieder. Die Gäste aus Wiesbaden konnten sich auf den dritten Rang verbessern. Gleich vier Veränderungen nahm Peter Vollmann in der Startaufstellung der Rostocker vor: Sebastian Pelzer, Max Christiansen, Julian Jakobs und Dennis Srbeny rückten für den angeschlagenen Shervin Radjabali-Fardi, Jovan Vidovic, Sascha Schünemann und Halil Savran in die Anfangself. Kai Schwertfeger, der gegen Kiel noch in der Abwehr agierte, rückte wieder in das defensive Mittelfeld, Denis-Danso Weidlich fand seinen Platz in der rechten Verteidigerposition, während Christian Bickel ins offensive Mittelfeld rutschte. Außenverteidiger Robin Krauße musste auch in dieser Partie angeschlagen pausieren.

Individueller Fehler bringt Wiesbaden auf Siegeskurs

Nach einer Viertelstunde des Abtastens, tauchten die Gäste erstmals gefährlich vor dem Tor der Hanseaten auf. Nach einer Freistoß-Flanke von Alf Mintzel köpfte Nico Herzig den Ball links am Tor von Jörg Hahnel vorbei. Auf der Gegenseite blieben Youngster Dennis Srbeny (20.), der gegen Wiesbaden sein Startelf-Debüt gab und Kai Schwertfeger (22.) glücklos. Die bislang größte Chance in der 25. Minute von Julian Jakobs konnte seitens der Gäste Thomas Geyer in höchster Not klären. Bei der darauffolgenden Ecke vergab Hansa gleich doppelt eine Riesenchance: zunächst konnte SVWW-Keeper Markus Kolke den Kopfball von Christian Stuff glänzend parieren, bevor Steven Ruprecht erneut nur knapp am Tor der Hessen vorbeiköpfte. Wer glaubte, diese Dreifachchance wäre die weißblaue Initialzündung, sah sich getäuscht. Stattdessen versiegte das kurze Lauffeuer der Kogge und es gab auf beiden Seiten keine nennenswerten Chancen. Die Fans, die in der 48. Minute noch ihre Halbzeitbratwurst am Stand verspeisten, verpassten das Führungstor der Gäste. Nach einem katastrophalen Patzer des Rostockers Steven Ruprecht erzielte Nils-Ole Book nach guter Vorarbeit von Tobias Jänicke und Luca Schnellbacher per Flachschuss das 1:0. Wieder ein Abwehrfehler. Wieder ein Rückstand. Hansas Schlussmann Hahnel verhinderte acht Minuten später den zweiten Treffer des Wiesbadener Mittelfeldspielers. Nachdem der zuvor eingewechselte Alexander Nandzik seitens der Gäste nach wiederholtem Foulspiel nach nur 17 Minuten Einsatzzeit mit Gelb-Rot vom Platz musste, zogen sich die Hessen zurück und verteidigten geschickt. Hansa versuchte es danach mit dem Brecheisen, agierte aber zu schwach im Abschluss und kassierte gegen zehn Wiesbadener die zweite Niederlage in Folge.

Vollmann: Wir haben alles versucht

„Wir hatten in der ersten Hälfte gute Möglichkeiten, um in Führung zu gehen. Das Tor für Wiesbaden war dann fast ein Eigentor. Diesen groben Fehler haben die Gäste eiskalt genutzt. Danach haben wir alles versucht, um wenigstens das Unentschieden zu holen, aber es hat einfach nicht gereicht“, analysierte Peter Vollmann nach dem Spiel. „Ich bin nicht niedergeschlagen, da uns ein starker Gegner wie Wehen Wiesbaden nicht an die Wand gespielt hat. Wir müssen allerdings unsere Torchancen nutzen.“ Dennoch zeigten die Gastgeber mal wieder Schwächen im Spielaufbau und präsentierten sich zeitweise ideen- und planlos. Oft wurden leichtfertig und ohne Druck des Gegners Bälle verloren. Eine klare Linie blieb Fehlanzeige. Einstudierte Abläufe waren selten zu erkennen. Zudem ist und bleibt die fehlende Effektivität und Durchschlagskraft bei den Hanseaten der große Knackpunkt. Diese konnten sie bislang nur ansatzweise in der ersten Hälfte gegen Preußen Münster unter Beweis stellen. In der Partie am Sonntag standen ab der 80. Minute mit Mustafa Kucuckovic, Halil Savran und Marcel Ziemer drei etatmäßige Stürmer für Hansa auf dem Platz. Allesamt agierten sie glücklos. Selten kamen sie zu Abschlüssen und fanden außerdem kein adäquates Mittel um die kompakte Abwehrreihe der Gäste auszuhebeln. Tore für Hansa seit dem ersten Spieltag Fehlanzeige. Erzielte man in Münster noch vier Treffer, blieb den Rostockern in den darauffolgenden drei Partien ein Treffer versagt. Den Ausgleichstreffer gegen Erfurt schoss ein Erfurter – Eigentor. Zwar zeigte sich Peter Vollmann mit der Moral und dem Einsatz seines Teams zum Schluss zufrieden, dennoch fehlte das große Aufbäumen. Der unbedingte Wille das Spiel in Überzahl zu Hause doch noch zu drehen, fehlte bis zum Schluss. Ein enttäuschender Auftritt, der fast jeden Hansafan ratlos hinterlässt, ist man doch in Rostock gebrandmarkt aus den vergangenen Jahren.

FOTO: Sebastian Ahrens / rostock-fotos.de

   

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