Hansa: Härtel-Lob trotz Niederlage – Sorge um Bülow
Stark gespielt, aber dennoch verloren: Beim 1:2 gegen den MSV Duisburg kassierte der F.C. Hansa Rostock am Samstag eine überaus bittere Niederlage. Trainer Jens Härtel sprach seiner Mannschaft aber trotzdem ein Kompliment aus. Derweil droht Kai Bülow für einige Zeit auszufallen.
Hansa nutzt Chancen nicht
Eine Reaktion hatte der Hansa-Coach nach der 1:3-Niederlage bei Schlusslicht Jena am vergangenen Sonntag gefordert. Und die zeigte seine Mannschaft gegen den Spitzenreiter auch. Allein: Vor allem in der ersten Halbzeit ließ die Kogge beste Torchancen liegen und verzweifelte ein ums andere Mal an MSV-Keeper Leo Weinkauf. "Das ist total ärgerlich. Wir haben eine richtig gute erste Halbzeit gespielt. Vielleicht sogar eine der besten, seitdem ich hier bin", stellte Härtel nach Spielende im Interview mit "Magenta Sport" fest. Die Enttäuschung über die Niederlage war dem Hansa-Coach dabei deutlich anzumerken. "Wir hatten eine gute Kontrolle, viele Balleroberungen und eine Menge an Chancen herausgespielt. Aber der letzte Pass, die entscheidende Hereingabe, war zu unpräzise." Zudem meinte der Hansa-Coach: "Wir müssen uns ankreiden, dass wir den MSV am Leben gelassen haben."
Auch Nico Neidhart konnte seine Enttäuschung nicht verbergen und sprach von einer "extrem bitteren" Niederlage: "Duisburg hatte gar keine Chance." Der Abwehrspieler legte den Finger dabei in die Wunde: "Eigentlich müssen wir zur Halbzeit mit 3:0 führen. Dann ist der Deckel drauf." Dass die Rostocker aber als Verlierer vom Platz gingen, lag an einem eiskalten MSV Duisburg, der in der zweiten Halbzeit im Stile einer Spitzenmannschaft zuschlug. "Die schießen gefühlt zweimal aufs Tor und gewinnen", analysierte Neidhart. Bitter zudem: Beim 0:1 nach 52 Minuten war Hansa in Unterzahl, weil sich Bülow in einem Zweikampf verletzt hatte und behandelt werden musste – für ihn ging es nicht weiter. Nartey besorgte zwar nur drei Zeigerumdrehungen später den Ausgleich, doch acht Minuten vor dem Ende traf Vermeij zur erneuten Duisburger Führung.
"Kompliment für den starken Auftritt"
Zudem hatte Hansa Pech, dass Schiedsrichter Tobias Reichel nach 73 Minuten keinen Elfmeter für Hansa gab – Nik Omladic war von Scepanik und Albutat in die Zange genommen und zu Fall gebracht worden. "Ein klarer Kontakt, er trifft den Ball nicht. Mit Video-Schiedsrichter hätte es wohl den Pfiff gegeben", meinte Härtel, der seiner Mannschaft derweil "keinen Vorwurf" machte: "Eher muss ich ihr ein Kompliment für den starken Auftritt machen. Ich glaube nicht, dass wir verdient verloren haben."
Neidhart konnte dem Spiel ebenfalls etwas Positives abgewinnen: "Wenn man gesehen hat, wie wir in der ersten Halbzeit gegen den Tabellenführer aufgetreten sind, war das richtig, richtig gut." Härtel sah es ähnlich: "Wenn wir immer so auftreten wie in der ersten Halbzeit, werden wir nicht viele Spiele verlieren." Vorerst steht jedoch die zweite Niederlage in Folge zu Buche, mit der Hansa in der Tabelle auf Rang sieben abgerutscht ist. Mit einem Rückstand von sechs Punkten befindet sich die Kogge aber weiterhin in Schlagdistanz auf die Tabellenplätze zwei und drei. Bevor der FCH nach der Länderspielpause beim 1. FC Kaiserslautern gastiert, ist Hansa am kommenden Samstag nun im Landespokal beim TSV Bützow gefordert.
Sorge um Bülow
Ob Kai Bülow dann wieder dabei sein kann, ist fraglich. "Es sieht nach einer Knieverletzung aus", sorgt sich Härtel um den defensiven Mittelfeldspieler. Sollte Bülow der Kogge nun länger fehlen, wäre das ein herber Rückschlag für Hansa. Schließlich gehörte der 33-Jährige in den vergangenen Wochen zu den Leistungsträgern und hatte großen Anteil an der Serie von acht ungeschlagenen Spielen in Folge. Auch gegen Duisburg machte sich Bülows Fehlen direkt bemerkbar, Härtel sprach diesbezüglich von einem "Bruch im Spiel". Doch wenn der 33-Jährige raus muss, "dann hat er schon was. Es sah nicht gut aus", so Härtel.