Hansa Rostock: Chancen auf Fan-Rückkehr gegen Halle gestiegen
Die Chancen, dass der F.C. Hansa Rostock sein Heimspiel gegen den Halleschen FC am Samstag vor 777 Zuschauern austragen darf, sind gestiegen: Am Mittwoch gab das Gesundheitsministerium grünes Licht. Die endgültige Entscheidung trifft die Landesregierung am Donnerstag.
Empfehlung ausgesprochen
Vorausgegangen war eine Telefonschalte zwischen Regierungsvertretern, Verantwortlichen der Stadt und Hansa am Mittwoch, bei der Rostocks Vorstandschef Robert Marien das Konzept für die Fan-Rückkehr nochmals vorstellte – und damit augenscheinlich überzeugen konnte: Am Abend sprach das Gesundheitsministerium die Empfehlung aus, zur Partie gegen Halle die von Hansa erhofften 777 Fans zuzulassen.
"Das ist ein möglicher Schritt in Richtung Öffnung. Zugleich ist es eine große Herausforderung für den Verein und für die Zuschauer, Fußball unter Pandemiebedingungen im Land zu ermöglichen. Entscheidend ist, dass sich alle an das Hygienekonzept des Vereins halten", so Gesundheitsminister Harry Glawe (CDU). Gibt nun auch das Kabinett, das sich mit dem Thema am Donnerstag im Rahmen einer Sondersitzung befassen wird, grünes Licht, wäre Hansa der erste Verein in Deutschland, der seit Ende Oktober wieder vor Zuschauern spielen dürfte. Zu Saisonbeginn war es in einigen Stadien zu Teil-Zulassungen gekommen, die Kogge spielte fünfmal vor jeweils 7.500 Zuschauern.
Normalität "Stück für Stück erkämpfen"
Am Samstag sollen die 777 Fans Zutritt erhalten, die mit Wohnsitz in Rostock eine Soli-Dauerkarte für die Bereiche Nord, West oder VIP besitzen – zuvor müssen sie sich einem Corona-Schnelltest unterziehen. Die Fans auf der Nordtribüne (370 Personen) sollen ab zwei Stunden vor Spielbeginn in Schnellstraßen auf dem Stadionvorplatz getestet werden, für die Anhänger auf der Westtribüne (120 bis 150 Personen) sind Tests in Abstrichzentren am Vormittag geplant und die VIP-Gäste sollen über ein Drive-In-Konzept in ihren Autos getestet werden. Die Kosten für die Schnelltests trägt Hansa, auch das Personal – etwa 40-50 Personen sollen zusätzlich im Einsatz sein und vorher angelernt werden – stellt der Klub. Im Stadion herrschen dann die bekannten Regeln wie Maskenpflicht und Abstandhalten.
Sollte das Konzept aufgehen, will Hansa möglichst schnell vor bis zu 3.000 Fans spielen. Bis die Stadien wieder voll sind, wird es derweil noch dauern: "Es ist unrealistisch, dass wir auf einen Knopf drücken und es wieder so ist wie im Februar 2020", sagte Marien bei einer Fan-Fragerunde am Dienstag. "Es wird von heute auf morgen keine Normalität geben. Wir müssen sie uns Stück für Stück erkämpfen. Dazu müssen wir diesen ersten Schritt gehen, um danach den zweiten und dritten zu machen. Doch ohne den ersten Schritt wird es keine weiteren geben." Die Partie gegen Halle soll nun als Feldversuch dienen. "Bislang gab es in dieser Größenordnung noch nichts Vergleichbares."