Hansa Rostock: Ernüchterung nach Remis gegen Mainz II
Die Erwartungshaltung der Hansa-Fans vor dem Spiel gegen Mainz II war nach zwölf Punkten aus den letzten fünf Spielen groß, am Ende herrschte nach dem 1:1 Ernüchterung. In der Tabelle steht die Kogge aber weiterhin gut da.
Ärgerlicher Ausgleich
Hansa tat sich zu Beginn schwer und kam zunächst nicht richtig ins Spiel – bis zur 17. Minute! Mit einem schönen Angriff über die rechte Seite, bei dem die Rostocker aber auch von einem Fehler der Mainzer Abwehr profitierten, schob Stephan Andrist zum Führungstreffer ein. Es war das vierte Saisontor des Schweizers. Die Gäste, die auswärts bislang noch keinen einzigen Zähler holen konnten, profitierten kurz vor dem Pausenpfiff von einer schlechten Abwehr des FCH – 1:1. "Der Schuss geht zwar in Ordnung, aber wie wir da vorher verteidigt haben, geht gar nicht“, ärgerte sich Christian Brand im NDR. "Wir müssen da einfach den Ball wegspielen, wegschießen. Wir können alles machen, aber sicherlich nicht so den Ball abgeben, wie wir es in dieser Situation gemacht haben.“ Es war ein Sonntagsschuss von Steinmann, der die Rostocker Träume einer Pausenführung zunichte machen.
Kaum Mittel gegen kompakt stehende Gäste
Nach dem Wiederanpfiff bot sich den Zuschauern nicht mehr viel: Zwei Mal Hansa (Gebhart und Henn) und ein Mal Mainz (Parker) – das war es. Am Ende war es ein leistungsgerechtes Ergebnis, denn beide Teams präsentierten sich sehr defensivstark und ließen kaum Möglichkeiten der jeweilig anderen Offensive zu. Den Rostockern fehlte der letzte entscheidende Ball nach vorne und die Präzision im Abschluss. "Es war sehr gefällig und sah auch gut aus, aber wir kamen nicht oft genug zwingend vor das Tor“, analysierte Brand auf "Hansa-TV". Gegen die Mainzer die, wie vorab schon erwartet, mit Mann und Maus verteidigten, fanden die Gastgeber kein probates Mittel. "Das ist dann die Königsdisziplin! Dass man einen Gegner, der tief steht, bespielt und zu Torchancen kommt“, so Brand. Also ein Lern- und Übungsprozess, in dem sich die Rostocker auch weiterhin befinden, denn man sei ja "nicht der FC Barcelona, die das sehr gut beherrschen, sondern der F.C Hansa“, flachste Brand.
Weiterhin in Schlagdistanz zu vorderen Tabellenplätzen
Mit einem Sieg hätte sich der FCH auf den dritten Tabellenplatz verbessern können. So war es am Ende eine Partie der verpassten Möglichkeiten aus Rostocker Sicht. "Wir sind in einer Situation, wo wir uns über ein 1:1 ärgern können, da wir die Erwartungshaltung im Umfeld mit den vergangenen Auftritten geschürt haben“, brachte es Brand auf den Punkt. Hatte die Kogge noch vor einer Woche den Ligaprimus aus Duisburg mit 1:0 besiegen können, reichte es gegen den Tabellenvorletzten aus Mainz nur zu einer Punkteteilung. Und dennoch: Nach 13 Spielen liegen die Hanseaten immer noch aussichtsreich in Schlagdistanz zu den vorderen Tabellenplätzen. Daran kann Hansa in den kommenden Partien anknüpfen.