Hansa Rostock: Fehlendes Aufbäumen und Ratlosigkeit

Auch im 14. Anlauf konnten die Hanseaten am vergangenen Samstag keinen Sieg in der heimischen DKB-Arena erzielen. Gegen den Halleschen FC verlor das Team von Peter Vollmann mit 0:1 (0:0) und wartet seit Dezember 2013 weiterhin auf den ersten Heimsieg. Die Rostocker befinden sich nach dem achten Spieltag der 3. Liga mit acht Zählern auf dem 16. Tabellenplatz wieder. Die Gäste aus Halle rutschten mit elf Punkten auf den neunten Rang der Tabelle. Die Hanseaten, die den Heimfluch besiegen wollten und im Heimspiel in ihren dunkelblauen Auswärtstrikots aufliefen, konnten zu keiner Zeit überzeugen. liga3-online.de analysiert, wie es zu dieser Niederlage kommen konnte.

Kein Spielaufbau und fehlende Offensive

9.500 Zuschauer sahen am Samstag eine Partie, die jeden Hansa-Fan ratlos hinterlässt. Chefcoach Peter Vollmann musste aufgrund von Abwesenheit des Youngsters Max Christiansen (U19- Auswahl) und der Verletzung von Denis-Danso Weidlich (Außenbandabriss) auf zwei Positionen umstellen. Halil Savran und Sascha Schünemann spielten stattdessen von Beginn an. Trotzdem herrschte im Spiel der Kogge keine Struktur, Doppelpässe erreichten nur den Gegner, Kopfballduelle wurden verloren und ein Aufbauspiel kam nicht zustande. Sofern offensive Aktionen entstanden, waren sie ein Produkt des Zufalls. Das Mittelfeld um Schünemann, Robin Krauße und den offensiveren Savran wirkte arg überfordert. Hansa agierte, wie auch schon die Spiele zuvor, viel mit langen und hohen Bällen – die jedoch meistens im Nirwana landeten. Ein spielerisches Konzept geschweige denn eine Handschrift Vollmanns war und ist nach diesem achten Spieltag nicht erkennbar.

Individueller Fehler bringt Hanseaten auf Verliererstrecke

Viele Unsicherheiten präsentierte Schlussmann Jörg Hahnel im Spiel gegen den Halleschen FC.  Der 32-jährige, der nach dem Spiel alle Schuld auf sich nahm, musste nach einem haarsträubenden Torwartfehler den Ausgleich hinnehmen. Hahnel verschätzte sich bei einem 30-Meter-Freistoß von Akaki Gogia aus halblinker Position – 1:0 für die Gäste aus Halle. Sichtlich bedient schilderte er nach der Partie die Szene: „Ich habe den Freistoß zu spät gesehen und nicht damit gerechnet, dass er ihn direkt schlägt. So stehe ich zu weit vor dem Tor.“ Auch nach dem Führungstor in der 63. Minute hoffte man in Rostock vergeblich auf ein Aufbäumen der Kogge. Die Vermutung liegt nahe, dass der Heimkomplex von vierzehn sieglosen Partien infolge lähmt. Hansa erlitt am Samstag einen K.O.-Schlag und erholte sich danach nicht mehr. Ein bedingungsloses Aufbäumen war nicht mehr zu erwarten. Die Spieler wirkten hochgradig verunsichert und waren ein Schatten ihrer selbst. Niemand vermochte das Spiel an sich zu reißen, seine Mitspieler zu motivieren, zu pushen – die Hanseaten wirkten leblos, ihre Körpersprache tangierte gen Null. In Rostock herrschte Ratlosig- und Hilflosigkeit – auch nach der Partie: „Wir können uns individuell nicht nach vorne durchsetzen. Und wenn wir dann mal einen langen Diagonalball spielen, machen wir auch das schlecht. Der Motor ist an einigen Stellen nicht so funktionsfähig, wie ich mir das wünsche“, gestand Peter Vollmann. „Ich glaube nicht, dass hier einer einen Schalter hat und ihn gleich umlegen kann“, analysierte ein ebenso ratloser Jörg Hahnel.

FOTO: Sebastian Ahrens / rostock-fotos.de

 

   

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