Hansa Rostock feiert Premiere, hat aber neue Sorgen

Beim 2:1 in Duisburg hat der F.C. Hansa Rostock am Samstagnachmittag erstmals in dieser Saison drei Spiele in Serie gewonnen. Etwas getrübt wurde die Premiere aber durch neue personelle Sorgen.
"Waren brutal effektiv"
Man muss schon weit zurückblicken, um den letzten Doppelpack von Manuel Farrona Pulido in einem Ligaspiel zu finden: Im Oktober 2014 war das zuletzt der Fall – damals noch im Trikot des FSV Wacker Nordhausen. In der 3. Liga ist Pulido dieses Kunststück nun zum ersten Mal gelungen. Entsprechend groß war beim Flügelspieler die Freude über seinen Doppelpack in Duisburg: "Wir haben im richtigen Moment zugestochen und hinten mit viel Leidenschaft verteidigt", sagte der Matchwinner bei "MagentaSport" – und erhielt von Trainer Jens Härtel ein Lob: "Mit den beiden Toren hat er sich für eine richtig gute Leistung belohnt. Ich hoffe, dass er Selbstvertrauen mitnimmt, nachdem er zuletzt einen schwierigen Stand hatte."
Der Auftritt gegen den MSV dürfte zuversichtlich stimmen, zumal Pulido aus zwei Chancen zwei Tore machte. "Wir waren brutal effektiv. Die zwei Möglichkeiten, die wir hatten, haben wir eiskalt genutzt", stellte Härtel fest. Ganz zufrieden war der Hansa-Coach aber nicht: "In der ersten Halbzeit haben wir zu viele Chancen zugelassen." Der Elfmeter nach einem Handspiel von Jan Löhmannsröben sei "sinnbildlich" gewesen, so Härtel. "In dieser Phase haben wir gewackelt." Doch Rostock fiel nicht – auch, weil die Kogge zur Pause auf Dreierkette umstellte: "Danach waren wir deutlich stabiler und hatten eine bessere Balance. Wir haben das sehr souverän verteidigt und unter dem Strich nicht unverdient gewonnen."
Härtel muss "ordentlich durchzählen"
In die Freude über den Sieg mischten sich jedoch auch Sorgen: Sowohl Lucas Scherff als auch Matchwinner Pulido mussten angeschlagen ausgewechselt werden. Laut Härtel habe Pulido einen Schlag auf die Wade bekommen. "Das sieht nicht ganz so rund aus", meinte er. Ob dem 27-Jährigen möglicherweise eine längere Pause droht, steht noch nicht fest. Pulido selbst rechnete unmittelbar nach dem Spiel nur mit wenigen Tagen Pause. Nicht ausgeschlossen also, dass er schon am Mittwoch gegen den 1. FC Saarbrücken wieder auflaufen kann. Bentley Baxter Bahn und Jan Löhmannsröben werden dagegen definitiv fehlen, nachdem sie jeweils ihre fünfte gelbe Karte gesehen haben. "Wir müssen nun ordentlich durchzählen", meinte Härtel angesichts der immer dünner werdenden Personaldecke.
Schon vor der Partie beim MSV fehlten den Norddeutschen gleich acht Spieler, sodass mit Luis Klatte ein dritter Torwart auf der Bank saß. Ein Einsatz des 20-Jährigen als Feldspieler sei aber keine Option gewesen. Laut Härtel sei es eher darum gegangen, den Keeper für eine ordentliche Trainingsleistung zu belohnen. "Wenn sich so eine Situation ergibt, fahren wir nicht mit 17 Akteuren zu einem Spiel. Luis gehört zur Mannschaft schließlich dazu." Sollten auch für die Partie gegen Saarbrücken nicht ausreichend Feldspieler für die Bank zur Verfügung stehen, werde Klatte erneut dabei sein, wie Härtel in Aussicht stellte. Allerdings gibt es Hoffnung, dass sich die Lage etwas entspannen wird: "Oliver Daedlow kommt vielleicht zurück, auch bei Nik Omladic ist ein Einsatz nicht ausgeschlossen." Doch so oder so: "Jammern gilt, da müssen wir jetzt durch", stellte Härtel klar. Gegen Duisburg hat es schließlich auch geklappt. Als Tabellenvierter bleibt Hansa mit einem Spiel weniger weiterhin ganz oben mit dabei – und könnte am Mittwich sogar in die Top 3 vorrücken.