Hansa Rostock: Mit dem Rücken zur Wand
Wenn am Samstag der F.C. Hansa Rostock auf die Würzburger Kickers trifft (Anstoß 14 Uhr, live im Ticker auf liga3-online.de), ist das nicht nur das erste Gastspiel der Unterfranken an der Ostsee. Die Kogge will auch nach elf erfolglosen Versuchen wieder einmal einen Sieg einfahren, steht aber mit dem Rücken zur Wand.
Zuletzt jubelten die Hansafans im Ostseestadion am 15. August 2015 (4:2-Sieg gegen Fortuna Köln). Was dann folgte, war bis auf den Sieg in Osnabrück, eine Negativserie aus vier Niederlagen und sieben Unentschieden, die bis dato anhält. Anlass für Trainer Karsten Baumann, der auf der Mitgliederversammlung am Sonntag eindringlich zu den Fans sprach, das Training seiner Kicker umzustellen und die Offensive mehr zu betonen. Denn ganz klar: Hansa ist momentan nicht in der Lage, den letzten entscheidenden Punch zu bringen. Und so wurden auch in der aktuellen Trainingswoche verstärkt das Zweikampfverhalten und der Torabschluss geübt. Dringend notwendig, denn die Würzburger stellen mit neun Gegentoren in 15 Spielen die beste Abwehr der Liga. "Sie stehen sehr kompakt, verteidigen gut und sind sehr laufstark. Im Prinzip so, wie Bernd Hollerbach früher selbst gespielt hat“, stellte Baumann fest und ergänzt: "Aber Fakt ist: Wir sind jetzt endlich mal dran und müssen einen Dreier ziehen.“
Jänicke wieder dabei, Ikeng suspendiert, Wiedersehen mit Shapourzadeh
Bei den Hanseaten wird Kapitän Tobias Jänicke nach abgesessener Gelbsperre wieder im Kader stehen. Aufgrund seiner Roten Karte steht weiterhin Innenverteidiger Dennis Erdmann nicht zur Verfügung, genauso wie Ersatztorwart Johannes Brinkies. Er zog sich im Spiel der zweiten Mannschaft des FCH einen Muskelfaserriss im Oberschenkel zu. Wer José-Alex Ikeng , der aus disziplinarischen Gründen in der Woche vom Training der 1. Mannschaft suspendiert wurde, ersetzen könnte, ließ Baumann noch offen. Mit Maik Baumgarten, Kai Schwertfeger und auch Michael Gardawski stehen ihm aber einige Optionen zur Verfügung. Ein Wiedersehen gibt es für viele Hansafans mit dem Kapitän der Würzburger Amir Shapourzadeh. Er spielte von 2005 bis 2008 für die Kogge, wurde mit den Amateuren Meister und Pokalsieger und stieg mit der ersten Mannschaft 2007 in die Bundesliga auf. "Natürlich freue ich mich auf das Ostseestadion, da ich hier Bundesliga-Spieler geworden bin und viereinhalb Jahre bei Hansa gespielt habe. Seit meinem Weggang aus Rostock schaue ich immer mit einem Auge, wie es bei Hansa läuft", erklärt der 33-Jährige gegenüber liga3-online.de.
Baumann: Erwarte ein Kampfspiel!
Fakt ist, die Hansa-Fans müssen sich am Samstag auf ein Kampf- und Geduldsspiel gefasst machen, denn die Kickers stellen das viertbeste Auswärtsteam der Liga und werden sicherlich mit einem offenen Visier an die Ostsee reisen. "In unserer Situation ist das natürlich ein Muss, dass wir über den Kampf kommen. Wenn man gut verteidigt, hat man die besten Chancen“, so Baumann. "Es wird sicherlich ein Geduldsspiel, in dem wir uns keine Fehler leisten dürfen. Wir werden uns deshalb nur auf uns fokussieren, egal wer letzten Endes auf dem Platz auf uns wartet.“ Dennoch ist ein Sieg gegen den Aufsteiger Pflicht, um nicht den Anschluss an das Mittelfeld verlieren. Derzeit trennt die Kogge nur das bessere Torverhältnis vom Tabellenletzten aus Kiel.