Hansa Rostock: Noch ist viel Luft nach oben

Vier Spiele hat der F.C. Hansa Rostock in dieser noch jungen Drittliga-Saison bereits bestritten. Einen ersten kleinen Eindruck über den, in der Sommerpause stark umgebauten Kader, lieferten zwei Auswärtsniederlagen und zwei Siege vor heimischen Publikum. Zwar sind vier Partien noch kein Maßstab, um eine Saisonprognose zu erstellen, dennoch gaben sie einige Erkenntnisse. Ein Kommentar.

Defensive Abstimmungsprobleme

In der vergangenen Saison noch die viertbeste Abwehr der Liga, zeigten die Hanseaten in der laufenden Spielzeit defensive Defizite. Durch die lange Verletzung von Abwehrchef Oliver Hüsing (Knie-OP) musste Hansa-Trainer Pavel Dotchev schon frühzeitig umbauen. Die jetzige Abwehrreihe mit Lukas Scherff, Nico Rieble, Julian Riedel und Vladimir Rankovic agierte oft unkonzentriert und hektisch und "glänzte" mit individuellen Fehlern. Besonders die Außenpositionen um Rankovic und Scherff haben noch enorm Luft nach oben. Scherff (kein gelernter Außenverteidiger) hat seine Stärken zudem im Offensivbereich und wäre im Mittelfeld vermutlich besser aufgehoben.

Zwei Spiele auf fremden Boden – zwei Pleiten. Zum Auftakt in Cottbus noch eine vollkommen verdiente 0:3-Klatsche, war die Niederlage in Unterhaching am vierten Spieltag aufgrund der Bemühungen in der zweiten Hälfte eher unglücklich. Den letzten Auswärtssieg gab es in der Vorsaison Anfang Februar gegen Meppen (2:0). Es folgten saisonübergreifend zehn sieglose Partien (fünf Remis, fünf Niederlagen) auf gegnerischem Geläuf. Wie gut, dass das nahende DFB-Pokalspiel gegen den Bundesligisten aus Stuttgart vor heimischen Fans stattfindet.

Gute Offensive vs. Chancenverwertung

War die Offensive in der abgelaufenen Saison noch ein Schwachpunkt, wurde in der Sommerpause kräftig nachgebessert. Mit Erfolg! Cebio Soukou kam aus Aue und erzielte in den bisherigen vier Partien drei Tore. Und auch bei Neuzugang Marco Königs hatte sich gegen Wiesbaden der Knoten gelöst (letztes Drittligator im November 2017). Er netzte zur zwischenzeitlichen 2:1-Führung ein. Fakt ist aber auch, dass Hansa bislang viele gute Chancen liegen ließ, sei es in der zweiten Hälfte gegen Braunschweig oder auch in Unterhaching, als in den Schlussminuten zahlreiche Möglichkeiten ungenutzt blieben. Auch hier gibt es noch Luft nach oben!

Nach vier Saisonspielen gegen starke Gegner stehen die Hanseaten mit Platz zehn im Mittelfeld der Tabelle. Zuversichtlich stimmt die Moral des Teams, welches gegen Wiesbaden ein schon fast vergeigtes Spiel in der Nachspielzeit noch drehte. Die Ambitionen in Rostock sind groß, die Ziele in dieser Saison sind hoch gesteckt. Noch braucht es aber mehr Stabilität und Konstanz, um oben mitspielen zu können.

 

   

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