Hansa Rostock: Wichtiger Sieg für das Selbstvertrauen

„Wer das erste Tor im Spiel in der 3. Liga erzielt, gewinnt meist“, so lauteten die Worte von Hansa-Trainer Christian Brand vor der Partie gegen den SC Preußen Münster. Und er sollte Recht behalten. Der F.C. Hansa Rostock gewann am 2. Spieltag vor 13.300 Zuschauern im heimischen Ostseestadion mit 1:0 (0:0).

Sehr blasse erste Hälfte

Im Vergleich zur Auftaktpleite veränderte Christian Brand sein Team auf zwei Positionen. Tobias Jänicke und Kerem Bülbül bekamen den Vorzug vor Marco Kofler und Aleksandar Stevanovic. Auf der anderen Seite brachte im Vorfeld der Partie der „Ausfall“ von Ex-Kapitän Amaury Bischoff Unruhe in den Preußentross, der zuvor das Auftaktderby gegen den Erzrivalen aus Osnabrück verloren hatte. Eine engagierte Leistung hatte sich die Kogge an diesem Abend vorgenommen, hatte sie doch zu Hause noch nie gegen die Adlerträger gewinnen können. Dennoch verlief die erste Halbzeit mehr oder weniger farblos. Hansa agierte ohne Zug nach vorne, Torchancen blieben hüben wie drüben Mangelware – das 0:0 zur Pause daher leistungsgerecht.

Knackpunkt Platzverweis

Erst nach der Pause sollte sich das Blatt wenden. Die Kogge zwang nun die Gäste zu Fehlern, die sie dann eiskalt für sich nutzte. Wendepunkt der Partie sollte der Platzverweis von Rechtsverteidiger Mangafic sein, der nach einem Foul an Fabian Holthaus in der 54. Minute die Gelb-Rote Karte sah. Die Gastgeber drängten fortan in Überzahl auf den Führungstreffer, welchen Tobias Jänicke nur neun Minuten später erzielen konnte. Defensivmann Al-Hazaimeh verlor leichtfertig den Ball, Stephan Andrist bediente Jänicke, der vollendete. "Unnötige Szenen“, befand SCP-Coach Steffen auf der einen Seite sichtlich bedient, auf der anderen Seite freute sich Brand. Das Tor entsprach den Abläufen, die er mit seinem Team zuvor im Training zig Mal einstudiert hatte: „Es freut mich, dass das was wir üben auch Erfolg bringt“, so Brand. „Da weiß ich dann auch, wofür ich auch mein Geld bekomme“, fügte er schmunzelnd hinzu. Matchwinner Jänicke war derweil zu Recht glücklich, dass endlich der Knoten bei ihm platzte. „Man muss sich das erarbeiten und immer daran glauben. Irgendwann kommt es wieder“, so der 27-Jährige.

Unruhige Schlussphase bringt Kogge in Bedrängnis

„Wir sind hier nicht im Kindergarten. Das sind alle Profis und da müssen wir einfach ruhiger bleiben. Es gibt noch einige Dinge, die wir da ansprechen müssen“, so Brand angesprochen auf die unruhige Schlussphase der Hanseaten. In der Tat: am Ende waren die Beine der Gastgeber schwer und Preußen warf sein Team samt Schlussmann Schulze Niehues nach vorne, denn zu verlieren hatten sie nichts mehr. In der 92. Minute konnten sie sich bei Marcel Schuhen bedanken: der Torwart der Kogge parierte in der Nachspielzeit einen Kopfball von Schweers glänzend – bezeichnenderweise die beste Chance des SCP in dieser Hälfte.

"In der 3. Liga wird einem nichts geschenkt"

Es war an diesem Abend nicht alles Gold was glänzt, dennoch war der erste Sieg in der noch jungen Saison immens wichtig. Beide Mannschaften standen nach ihren Auftaktpleiten enorm unter Zugzwang – eine Niederlage hätte das Umfeld unruhig werden lassen. „Fußball ist immer ein stück weit Arbeit, Wille und Leidenschaft. Das haben wir heute an den Tag gelegt“, so Dennis Erdmann nach dem Abpfiff. „In der 3. Liga wird einem nichts geschenkt. Gestern haben wir noch scheiße gespielt, heute machen wir das entscheidende Tor.“ Die spielentscheidenden Fehler machten an diesem Abend die Preußen und traten daher auch mit null Punkten und null Toren im Gepäck die Heimreise an.

   

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