FCH gewinnt Derby nach Verzögerung, auch RWE und Aue siegen

Derbysieg für Hansa Rostock! Mit 1:0 setzte sich die Kogge am Samstag gegen Dynamo Dresden durch. Überschattet wurde die Partie jedoch von Krawallen auf der Tribüne, wodurch die zweite Halbzeit erst mit 30-minütiger Verzögerung beginnen konnte. Im Topspiel zwischen Verl und Köln gab es keinen Gewinner (1:1), während Aue den ersten Sieg (1:0 gegen Haching) unter Jens Härtel feierte. RWE schlug Ingolstadt mit 2:0 und ist damit weiter im Aufwind, Aachen verspielte gegen Dortmund II eine 2:0-Führung und musste sich mit einem Remis zufrieden geben.

Rostock 1:0 Dresden: Kogge jubelt nach Verzögerung

Aufgrund von Rauchentwicklung im Ostseestadion startete das Derby mit etwas Verzögerung, woraufhin die Kogge die erste Chance per Standard bekam. Im Strafraum wurde Rossipal gefunden, doch der Abschluss des Verteidigers ging deutlich daneben (8.). Die Folgen des Freistoßes: Neidhardt musste früh verletzungsbedingt ausgetauscht werden. Aber das machte Rostock wenig aus, denn schon der nächste Ball landete im Netz! Rossipal flankte hoch in den Strafraum, wo Fröling in der Luft stand, um per Kopf zu verwerten (11.). Nach der Rostocker Führung wurde das Ostduell umso intensiver geführt, wodurch das Spiel äußerst hitzig wurde. Auf der einen Seite bekamen Schuster (22.) und Haugen (25.) die Halbchancen, auf der anderen waren es Casar (26.) und Menzel (30.). SGD-Coach Stamm reagierte, indem er Kapitän Kutsche nach rund 35 Minuten in die Partie brachte, um körperliche Präsenz auf dem Rasen zu verstärken. Große Aufregung gab es dann kurz vor der Pause, weil Haugen im gegnerischen Strafraum bei einem Abschluss gezerrt und gezupft wurde – aber einen Pfiff gab es nicht (45.+1).

Aufgrund von Ausschreitungen auf den Rängen, insbesondere durch den Einsatz von Pyrotechnik, wurde die zweite Hälfte vorerst nicht angepfiffen. Erst nach 30 Minuten konnte wieder gespielt werden. Rostock war anschließend um erste Ausrufezeichen in der Offensive bemüht, aber das Spiel war weiter durch Foulspiele zerfahren. Dann rettete Gürleyen gegen Kutschke, woraufhin Uphoff und Pfanne gemeinsam gegen die Abpraller blockten (60.). Kämpferisch war die Kogge obenauf. Spielerisch hielt Dresden mehr aus dem Zufall heraus dagegen, ein Ball von der Außenbahn rutschte in die Mitte zu Menzel durch – aber der Offensivspieler war aus kürzester Distanz zu überrascht, um zu verwerten (76.). Dresden kam nicht mehr oft nach vorne, aber die wenigen Vorstöße blieben brandgefährlich: Meißner wurde in der Mitte bedient, aber sein Abschluss aus 16 Metern ging knapp am Pfosten vorbei (84.). So blieb es am Ende allerdings beim 1:0-Sieg für die Kogge. Rostock holt sich damit den siebten Platz, die Dresdner konnten den Rückstand zur Tabellenspitze nach der bereits dritten Niederlage in diesem Jahr nicht verkürzen.

Verl 1:1 Köln: Viktoria bestraft den Sportclub spät

In der heimischen Sportclub-Arena erwischte Verl einen Traumstart: Ein Zuspiel von Greger auf den eigenen Torwart landete direkt in den Füßen von Taz, der das Geschenk von der Viktoria alleine vor Dudu eiskalt annahm (3.). Verl attackierte in der Anfangsphase giftig, die Kölner wirkten vorne wie hinten etwas fahrig im Umgang mit dem Ball. Verl hatte die Partie dadurch weitestgehend unter Kontrolle, der erste Abschluss der Kölner ging durch Lobinger aber auch nur knapp vorbei (21.). Der Sportclub sicherte sich in der Folge mehr Spielanteile, ohne die großen Chancen herauszuspielen. Als die Viktoria gerade besser in die Partie kam, war auch schon Pause.

Der zweite Abschnitt startete fast wieder mit dem Paukenschlag für Verl aber nach einem Eckball klatschte die Kugel dieses Mal nur an den Pfosten (50.) – und auch der Abschluss von Kammerbauer traf nur das Außennetz (52.). Die Partie nahm wieder an Fahrt auf, doch für Köln folgte der personelle Rückschlag: Shootingstar Said El Mala musste verletzungsbedingt ausgewechselt werden (58.). Verl behielt grundsätzlich die Oberhand über die Partie. Aber: Köln brauchte nicht viele Spielanteile, um das Momentum auf seine Seite zu ziehen – nach einer Ecke kam der Ball über Umwege zu May, der die Kugel mithilfe eines abgefälschten Kopfballs in die Maschen legte (79.). Verl drückte nach dem Ausgleich direkt wieder auf die Führung, doch Köln hielt den Laden am Ende dicht. So bleibt der Sportclub auf Platz 8 stehen, während die Viktoria auf Platz 5 weiter auf die Spitzengruppe schielt.

Aue 1:0 Unterhaching: Erster Sieg unter Härtel eingetütet

Im Erzgebirgsstadion entwickelte sich schnell ein wilder Schlagabtausch zwischen beiden Teams. Zuerst zögerte Männel gegen Torsiello, was einen gefährlichen Abschluss aus spitzem Winkel ermöglichte (10.). Dann war es wieder der Hachinger Stürmer, der im zweiten Versuch an einer starken Fußparade des Auers scheiterte (10.). Im direkten Gegenzug rettete Knipping auf der Linie gegen Bär, weil SpVgg-Keeper Eisele bereits am Ball vorbeigeflogen war (11.). So furios der Start im Erzgebirge war, so sehr flachte die Partie mit fortlaufender Dauer ab. Das Geschehen fand ausnahmslos zwischen den Strafräumen statt. Ein Standard konnte Abhilfe schaffen, aber Tashchy setzte seinen Kopfball nach einer Ecke knapp über die Latte (30.). Wenig später wurde der FCE-Stürmer entscheidend von Stiefler geblockt (32.), auch Stefaniak scheiterte an Eisele (37.). Dann jubelte Aue aber doch noch, weil Stefaniak in der Mitte in die flache Hereingabe von Pepic perfekt einlief, um aus kurzer Distanz einzuschieben (38.).

Unterhaching war nach der Pause im Erzgebirge unter Zugzwang. Die Gäste wurden entsprechend aktiver, aber die besseren Chancen blieben bei Aue. Immer wieder sorgten Tashchy, Pepic und Stefaniak in der Offensive für Halbchancen. Die beste Möglichkeit bot sich dann auch wieder den Veilchen, aber Stefaniak traf bei einem Abschluss nur das Außennetz (70.). Stiefler probierte anschließend den Befreiungsschlag, der jedoch weit über den Kasten ging (71.). In der Schlussphase zogen sich die Veilchen dann mehr und mehr zurück, um sich auf die Defensive zu konzentrieren. Haching drängte, aber blieb ohne Möglichkeiten. Aber dann zappelte der Ball noch einmal im Netz der Veilchen, nur war Kügel beim Zuspiel im Abseits gewesen. So feierte FCE-Coach Jens Härtel im sechsten Anlauf seinen ersten Sieg, wodurch sich Aue auf Platz 10 positioniert. Unterhaching bleibt mit einem Rückstand von mindestens zehn Punkten Letzter.

Essen 2:0 Ingolstadt: RWE feiert vierten Sieg in fünf Spielen

An der Hafenstraße begegneten sich zwei formstarke Mannschaften – und die Gäste aus Ingolstadt bekamen die erste Chance. Kanuric bediente Grönning, aber Golz kratzte die Kugel aus dem linken Eck (1.). Auf der Gegenseite wurde eine abgerutscht Flanke von Safi gefährlich (5.), dann vergab Martinovic die beste Möglichkeit: Boevink ließ einen Schuss von Brumme nach vorne abprallen, wodurch der RWE-Stürmer zum Abstauber bereitstand – aber die Kugel prallte gegen Martinovics Schienbein, die Chance war vertan (16.). RWE blieb aber am Drücker, woraufhin Malone mit einer Grätsche im eigenen Strafraum zu spät gegen Safi kam. Arslan verwandelte den Elfmeter (21.), bei dem der Essener Angreifer zuvor recht früh abgehoben war – aber definitiv getroffen wurde. Beinahe im Gegenzug fiel der Ausgleich, aber Zeitlers Versuch aus spitzem Winkel traf nur den Innenpfosten, woraufhin der Ball in die Arme von Golz trudelte (26.). Ingolstadt kontrollierte seine Defensive daraufhin besser, kam gegen abwartende Essener aber auch in der Offensive nicht mehr richtig zum Zug.

Im zweiten Abschnitt nahm sich der FCI viel vor, aber RWE war direkt zur Stelle: Martinovic fand den freistehenden Eitschberger, der aus 15 Metern mit einem straffen Schuss auf 2:0 aus Essener Sicht erhöhte (50.). Dann gab es einen regelrechten Chancenwucher auf beiden Seiten: Erst schloss Grönning zu ungenau per Fallrückzieher ab (54.), dann parierte Golz nach einem langen Einwurf gegen den dänischen Stürmer (57.). Die anschließende Ecke nickte Fröde an die Latte, woraufhin Golz auch den Abstauber von Kanuric hielt (58.). Auf der Gegenseite bekam Essen die Chance, nachdem Boevink einen Schuss aus zehn Metern von Safi nach vorne abprallen ließ, aber auch Costly einen Nachschuss von Martinovic blockte (61.). Anschließend traf Zeitler noch das Aluminium (67.)! An der Hafenstraße machte sich bei den Schanzern der Frust breit, weil Golz wieder und wieder den Anschluss verhinderte – auch gegen einen Hackentrick von Heike (83.). Letzten Endes spielte RWE die Führung herunter, sodass wichtige Punkte im Abstiegskampf dank des vierten Siegs in den letzten fünf Spielen eingefahren wurden. Essen kletterte auf Platz 14 und liegt vorerst vier Punkte vor den Abstiegsplätzen, während Ingolstadt durch die erste Niederlage nach acht Spielen den Sprung auf den Relegationsrang verpasst – und auf Platz 6 stehen bleibt.

Aachen 2:2 Dortmund: Alemannia verspielt 2:0-Führung

Im Duell der Schwarz-Gelben gegen die Gelb-Schwarzen zappelte das Spielgerät früh im Netz, zählte aber nicht, weil Hanraths bei seinem Tor im Abseits gestanden haben soll – unklar ist, ob der Ball aber nicht eher von einem Dortmunder gekommen war (5.). Bei der nächsten Gelegenheit schnappte Lotka dafür sicher gegen Bakhat zu (10). Den besseren Start erwischte Aachen, aber auch bei einem gefährlichen Nachschuss von El-Faouzi wurde das Tor knapp verfehlt (21.). Dann aber war der Bann gebrochen: El-Faouzi bediente Bahn in der Mitte, der sich noch um einen Gegenspieler herumdrehte und durch die Beine von Lotka ins Netz traf (35.). Anschließend nahm die Alemannia das Tempo ein wenig heraus, aber die Führung im Rücken war durchaus verdient.

Mit dem Start in die zweite Halbzeit sorgte Aachen dann schon früh für klare Verhältnisse, denn Bahn flankte butterweich in die Mitte auf Bakhat, dessen Kopfball gegen die Laufrichtung von Lotka einschlug (53.). Eine echte Torchance für die BVB-Reserve ergab sich auch tief in der zweiten Hälfte noch nicht. Aber dann: Flanke Kresvun, Azhil hielt in der Mitte den Fuß rein und plötzlich stand es nur noch 1:2 aus Dortmunder Sicht (71.). Die U23-Mannschaft witterte Morgenluft – und Aachen verspielte die Führung: Im Strafraum hatte Foti etwas Glück, dass der Ball bis zu ihm durchrutschte, aber dann blieb der Offensivspieler aus Zypern vor Olschowsky eiskalt (87.). So endete das Spiel am Tivoli mit einem Unentschieden, durch das Aachen – nun seit fünf Spielen sieglos – vorerst auf Platz 13 und Dortmund II auf Platz 11 aus den Samstagsspielen herausgehen.

 

   

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