Hansa-Sportchef Shapourzadeh kündigt "großen Umbruch" an

Wie sieht der Kader der F.C. Hansa Rostock nach dem Abstieg künftig aus? Und vor allem: Wer wird neuer Trainer? Noch ist rund um die Kogge vieles offen. Feststeht aber schon: Es wird einen "großen Umbruch" geben, wie Sportchef Amir Shapourzadeh bei seiner offiziellen Vorstellung am Dienstag ankündigte.

Hansa als "absolute Herzensangelegenheit"

Rund 50 Kandidaten seien nach dem Aus von Sportchef Kristian Walter Anfang Mai akquiriert worden, im zweiten Schritt sei die Liste auf 20 Personen reduziert worden, ehe mit Shapourzadeh schließlich "der zu Hansa Rostock passende Kandidat" ausgewählt wurde, wie Interims-Vorstandschef Jürgen Wehlend bei der Vorstellungs-Pressekonferenz des 41-Jährigen berichtete. Für den Iraner, der bereits vor dem Abstieg ligaunabhängig zugesagt hatte, ist es die Rückkehr an die alte Wirkungsstätte, nachdem er zwischen 2004 und 2008 bereits als Spieler für die Kogge im Einsatz war und 51 Partien für die Profis bestritt. "Ich hatte hier viereinhalb tolle Jahre, die mich und auch meine Karriere geprägt haben."

Nun soll er die Kogge nach dem Abstieg wieder in ein sicheres Fahrwasser und möglichst schnell zurück in die 2. Liga führen. Shapourzadeh, der zuletzt knapp drei Jahre lang beim VfL Osnabrück aktiv war, sprach von einer "herausfordernden Situation, die wir als Verein zusammen meistern müssen". Rostocks neuer Sportchef betonte, dass es wichtig sei, enger zusammenzurücken und nicht zu jammern. Mit dem Umfeld und der Stadt identifiziere er sich, sagte der 41-Jährige und bezeichnete Hansa als "absolute Herzensangelegenheit".

Erste Baustelle: die Trainerfrage

Untätig war Shapourzadeh seit seinem offiziellen Amtsantritt am 20. Mai nicht und berichtete von "sehr intensiven" und "langen" Tagen. Zunächst steht die Trainerfrage an. Dabei gelte es, eine "gutüberlegte" und keine "schnelle Entscheidung" zu treffen. "Wir werden uns die Zeit nehmen", so der 43-Jährige. Ein genaues Profil für die Nachfolge von Mersad Selimbegovic hat Shapourzadeh, der auch schon erste Gespräche geführt hat, bereits im Kopf. So müsse der neue Coach Zweit- und Drittliga-Erfahrung sowie "viel Energie und Emotionen" mitbringen. Zudem müsse er bereit sein, einen Neuanfang zu gestalten.

Denn, wie Rostocks neuer Sportchef ankündigte, werde es zu einem "großen Umbruch" kommen, um dem Team ein "neues Gesicht" zu geben. Zwar sollen einige Spieler aus dem Abstiegskader bleiben, allerdings handele es sich nur um einen "geringen Teil". Laut dem 43-Jährigen stünden "sieben bis acht Spieler" aus der bisherigen Mannschaft noch unter Vertrag. Namen wollte er nicht nennen, doch wie zuletzt bekanntgeworden war, gehören unter anderem Kapitän Markus Kolke, Nico Neidhart, Damian Roßbach und Kevin Schumacher zu diesem Kreis. Auf der anderen Seite schloss Shapourzadeh aber nicht aus, dass Spieler mit laufendem Vertrag abgegeben werden könnten.

"Wollen Spieler, die auf dem Platz brennen"

Den Abstieg sieht der Iraner derweil als Chance, ein neues Team aufzubauen. Bereits in Osnabrück habe er eine solche Situation nach dem Zweitliga-Abstieg 2021 erlebt. Zwei Jahre später gelang die Rückkehr. Die Suche nach Neuzugängen läuft unabhängig vom neuen Trainer bereits – mit einer klaren Vorgabe: "Wir brauchen Jungs, die sich voll und ganz mit den Zielen des Vereins identifizieren. Wir wollen leidenschaftlichen Fußball spielen und Spieler haben, die auf dem Platz brennen." Denn am Ende würden die Teams aufsteigen, "die einen guten Plan verfolgen und einen guten Zusammenhalt haben. Deswegen muss man ein Team zusammenstellen, das über Teamplayer verfügt", so Shapourzadeh.

Geplant sei, den Kader gegenüber der zurückliegenden Saison zu verkleinern, aber dennoch jede Position doppelt zu besetzen. Im Training sollen zudem regelmäßig drei bis fünf Nachwuchsspieler die Chance erhalten, sich zu zeigen. Die Frage, ob der direkte Wiederaufstieg das Ziel sei, umschiffte der 43-Jährige zwar, hielt aber fest: "Der Anspruch muss sein, schnellstmöglich wieder in die 2. Liga zu kommen." Dafür gelte es, die 3. Liga anzunehmen. Nach dem letzten Zweitliga-Abstieg war das zunächst nicht gelungen, sodass es neun Jahre bis zur Rückkehr dauerte.

 

   

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