Hansa unter der Lupe: Wer kommt? Wer geht? Wer bleibt?
Aus derzeit 15 Spielern besteht der Kader des F.C. Hansa Rostock für die kommende Saison. Ein Mini-Kader, nachdem 13 Akteure bereits den Verein am Ende der Saison verlassen haben und bis dato nur sechs Neuverpflichtungen vorgestellt wurden. Für Cheftrainer Karsten Baumann, der in der abgelaufenen Spielzeit ein 4-4-2-System mit einer Doppelsechs bevorzugte, besteht also noch Handlungsbedarf auf einigen Positionen, geht man davon aus, dass jede Position doppelt besetzt sein wird.
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Tor
Im Winter aus Köln gekommen, setzte sich Marcel Schuhen auf Anhieb als Nummer eins durch. Sein auslaufender Vertrag wurde bereits bis 2017 verlängert, auch Ersatzkeeper Johannes Brinkies wird der Kogge wohl erhalten bleiben. Der Vertrag von Fabian Künnemann hingegen wurde nicht verlängert; er verlässt den FCH.
Defensive
Hier befindet sich zurzeit sicherlich die größte Baustelle der Rostocker. Auf der Position des rechten Verteidigers lässt sich auch in der neuen Spielzeit mit dem Routinier Maximilian Ahlschwede planen. Markus Gröger steht als Backup zur Verfügung. Brenzliger war es zuletzt auf der Innenverteidigung-Position. Nach dem Ende der Ausleihe von Oliver Hüsing (wieder zurück nach Bremen), der Nichteinigung mit Steven Ruprecht (bei Dynamo Dresden im Gespräch) und dem Abgang von Jovan Vidovic war diese Position bei den Hanseaten zunächst unterbesetzt, mit Mit Matthias Henn (Braunschweig) und Dennis Erdmann (Dresden) wurden aber bereits zwei neue Spieler für diese Position verpflichtet.
Alternativen wären auch Tommy Grupe und Marco Kofler aus dem defensiven Mittelfeld. Kofler, der im Winter auf Leihbasis aus Österreich wechselte (FC Wacker Innsbruck), entwickelte sich bis zu seiner Verletzung schnell zum Stammspieler. Hansa würde auch gerne weiterhin mit dem 26-Jährigen planen, eine Einigung gab es bis dato noch nicht. Eine Rückholaktion von Ex-Hanseat Kai Bülow von 1860 München scheint indes vom Tisch. Fraglich ist auch, was mit Routinier Sebastian Pelzer passiert (Karriereende?), der auf der offiziellen Homepage der Hanseaten aktuell noch als Spieler ausgewiesen ist. Die linke Verteidigerposition ist nach den Abgängen von Radjabali-Fardi und Sumusalo derzeit nur von Youngster Lukas Scherff besetzt. Ein Kandidat soll zudem Christian Dorda vom belgischen Erstligisten KVC Westerlo sein.
Doppelsechs
Bis auf den Wegfall von Sascha Schünemann (zu BFC Dynamo) kommen für diese Position auch weiterhin Marco Kofler, José-Alex Ikeng, Tommy Grupe und Kai Schwertfeger in Frage. Neuzugang Maik Baumgarten aus Erfurt könnte eine Art Schünemann-Ersatz sein.
Mittelfeld
Die rechte Mittelfeldposition, die in der Vergangenheit von Denis-Danso Weidlich und alternativ von Julian Jakobs besetzt wurde, wird in Zukunft Rückkehrer Tobias Jänicke bekleiden. Der 26-Jährige wechselte von Wiesbaden zurück an die Ostsee, wo er bis 2012 kickte. Der 21-jährige Neuzugang Marcel Gottschling aus Oldenburg dürfte hier nur eine kleine Rolle als Alternative spielen. Auf der linken Seite wird Christian Bickel (bester Scorer in 2014/2015 beim FCH) auch in der neuen Saison gesetzt sein. Alternativen fehlen bislang; Manfred Starke wie auch Robin Krauße bestätigten ihre Wechsel nach Jena. Im zentralen Mittelfeld spielt Aleksandar Stefanovic, sofern er nach seinem Kreuzbandriss genesen ist, eine große Rolle. Auch hier wäre Baumgarten eine Alternative.
Offensive
Nach dem Weggang von Dennis Srbeny, Sabrin Sburlea und Halil Savran (Osnabrück) schlägt Rostocks Top-Torjäger Marcel Ziemer auch in der kommenden Saison wieder eiskalt zu. Einen neuen Sturmkollegen kann er zum Start der Vorbereitung am 19. Juli schon neben sich begrüßen: Mit Julius Perstaller (SV Ried) schlägt der zweite Österreicher an der Ostsee seine Zelte auf. Dennoch besteht auch hier noch Handlungsbedarf, um noch ein bis zwei Spieler in der Hinterhand zu haben.
Viel Arbeit für Sportvorstand Klein in den verbleibenden Wochen
Rückwirkend betrachtet hat Sportdirektor Uwe Klein schon im Winter ein gutes Händchen beim Kaderwechsel bewiesen. Die Sommerpause muss nun genutzt werden, um vor allem die Abwehr (in der abgelaufenen Saison mit 68 Gegentreffern) zu stabilisieren und sie mit neuen Kräften zu besetzen. Aus dem eigenen Nachwuchs ist in diesem Jahr voraussichtlich nicht mit „Aufrückern“ zu rechnen: Hansas A-Junioren stiegen aus der Bundesliga ab und die Amateure stehen vor einer Umstrukturierung in eine U21. Uwe Klein ist somit auf externe Transfers angewiesen – sicherlich keine leichte Aufgabe in diesen Tagen.