Hansa unterstützt Positionspapier für neuen Strafenkatalog
Sie sorgen bei den Vereinen immer wieder für Unmut, die Strafen des DFB für Vergehen der Fans. Allein die Drittligisten mussten in der Saison 2023/24 fast 1,5 Millionen Euro an den DFB zahlen. 13 Klubs aus den Profiligen haben nach Angaben der "SportBild" nun ein Positionspapier für einen neuen Strafenkatalog erarbeitet. Mit Hansa Rostock unterstützt auch ein Drittliga-Verein die Pläne.
Klubs fordern andere Berechnung der Strafen
Seit 2018 läuft es so: Jede gezündete Pyrofackel wird in der 3. Liga mit 350 Euro geahndet. In der 2. Liga sind es 600 Euro, in der Bundesliga 1.000 Euro. Kommt es dabei zu einer Spielunterbrechung von bis zu einer Minute, erhöht sich die Strafe um 20 Prozent. Ab einer Minute um 50 Prozent und länger als fünf Minuten um das Doppelte. Die Geldstrafe wird reduziert, wenn mindestens ein Täter (minus 25 Prozent), die Hälfte der Täter (minus 50 Prozent) oder mehr als die Hälfte bis hin zu allen Tätern identifiziert werden (minus 75 Prozent).
Das Positionspapier der 13 Klubs, die sich Ende 2022 zum "Arbeitskreis Verbandsstrafen" zusammengeschlossen hatten, sieht nun vor, dass zunächst eine Ausgangsstrafe gebildet wird. Anschließend soll geprüft, ob strafmildernde Kriterien greifen. Dazu gehört unter anderem eine stärkere Differenzierung anhand des Gefährdungspotenzials der gezündeten Pyrofackeln. Im Klartext: Ein Bengalo, der im Rahmen einer Choreo nicht die Hand verlässt, soll weniger hart bestraft werden als eine Fackel, die geworfen oder eine Rakete, die abgeschossen wird. Je nach Vorfall soll sich die Ausgangsstrafe um bis zu 50 Prozent reduzieren. Bei Spielunterbrechungen von mehr als 20 Minuten ist eine Erhöhung um 100 Prozent vorgesehen.
Sportminister-Konferenz am Freitag
Darüber hinaus fordern die Klubs, dass künftig 40 bis 50 Prozent der Geldstrafen für sicherheitstechnische oder gewaltpräventive Maßnahmen verwenden werden können, statt wie bisher ein Drittel. Ob die Forderungen des Arbeitskreises umgesetzt werden, erscheint jedoch ungewiss. Bei DFB und DFL soll das Positionspapier auf wenig Gegenliebe gestoßen sein. Dennoch dürfte es bei der Konferenz der Sportminister am Freitag ein Thema werden.