Hansa vor Großaspach: Die Abstiegsgefahr ist weiterhin groß
Am frühen Donnerstagmorgen hat sich der F.C. Hansa Rostock ins rund rund 800 Kilometer entfernte Großaspach aufgemacht, wo sie am Freitag auf den Tabellenvierten SG Sonnenhof Großaspach treffen (Anstoß 19 Uhr, live auf swr.de). Der Einsatz von Stürmer Marcel Ziemer, der schon gegen Preußen Münster aufgrund eines grippalen Infekts passen musste, steht auch am 33. Spieltag auf der Kippe.
"Er hat einen bronchialen Infekt. Für gewöhnlich dauert dies immer etwas. Es kann also sein, dass er nicht dabei ist“, so Hansa-Trainer Christian Brand. Ziemer absolvierte unter der Woche nur individuelle Laufeinheiten. Sein Einsatz entscheidet sich vermutlich am Freitag. Auch die SG plagen Ausfälle. So ist derzeit nicht nur der beste Torschütze Pascal Breier verletzt, sondern auch beide Torhüter fallen aufgrund Rotsperre und Knöchelverletzung aus. "Sie sind sehr ausgeglichen besetzt und haben nicht den einen Top-Spieler“, blieb Brand realistisch.
Mutig und offensiv ins drittletzte Auswärtsspiel
Eine Extraportion Motivation benötigen die Hanseaten dennoch sicher nicht. "Nein, die brauchen wir nicht, denn Großaspach gehört zu den top fünf Mannschaften.“ Hansas Devise für das drittletzte Auswärtsspiel der Saison: genauso offensiv wie in den vorherigen Spielen auftreten und mutig nach vorne spielen. Dass die SG, nach einer Flaute im Februar, wieder eine aufsteigende Tendenz vorweisen kann, ist Christian Brand dabei auch nicht entgangen. "Es wird dort sehr, sehr schwierig, denn sie haben viel Qualität auf dem Platz“, so der 43-Jährige, der die SG für einer der großen Überraschungen der 3. Liga hält. "Sie haben kontinuierlich gute Leistungen bei einem äußerst ruhigen Umfeld abgerufen. Das ist die größte Schwierigkeit im Spitzensport, um sich oben festzusetzen.“ Ein Erfolgsrezept, um das so manch Rostocker Anhänger die SG beneidet…
Brand: Abstiegskampf kostet viel Energie
Für die Hanseaten, die weiterhin nur zwei Punkte von den Abstiegsrängen entfernt sind, wird auch diese Begegnung richtungsweisend sein. "Grundsätzlich ist in den Köpfen verankert, dass die Abstiegsgefahr da ist. Sie ist nicht latent, sondern sehr groß“, so Brand, der auch in dieser Saison eine Phase bei seinem Team sah, bei der er sich nicht sicher war, dass jeder Spieler es begriffen hat. "Danach machte ich ihnen deutlich, dass wir nur gegen den Abstieg spielen. Ab diesem Moment hatte ich das Gefühl, dass sie es verstanden hatten. Das kostet allerdings jeden Spieltag sehr viel Kraft.“ Kraft, die Hansa investieren musste, um Spiele zu gewinnen. "Wenn man dann eine Zweidrittelbilanz zieht, merkt man schon, dass viel Energie verloren ging“, stellte er fest. Gleichwohl trifft diese Tatsache nicht nur Hansa sondern auch auf alle anderen Teams, die derzeit gegen den Abstieg kämpfen. Entscheidend in den kommenden Wochen wird sein, dass "man die Spannung wieder hochfährt und in den entscheidenden Momenten abruft.“