Ost-Duell bleibt friedlich – F.C. Hansa verdient sich Punkt
Im mit Spannung erwarteten Traditionsduell zwischen dem F.C. Hansa Rostock und dem 1. FC Magdeburg gab es am 33. Spieltag der 3. Liga eine Punkteteilung. Vor rund 20.400 Zuschauern – davon rund 2.000 Gästefans – bestätigten beide Mannschaften das Ergebnis aus der Hinrunde und trennten sich 1:1 (0:0).
Rekordkulisse – und alles blieb friedlich!
"In so einem Spiel ist es dann vielleicht ein bisschen mehr als nur 3. Liga. Das war überragend. Für uns war das schon etwas Besonderes“, beschrieb Tobias Jänicke nach dem Abpfiff die Stimmung auf den Rängen. 20.400 Fans waren an diesem Spieltag in das Ostseestadion gepilgert, soviel wie seit April 2015 nicht mehr. Damals unterlagen die Hanseaten vor 20.500 Zuschauern Dynamo Dresden mit 1:3. Und kam es in der Vorsaison gegen Magdeburg noch zu heftigen Auseinandersetzungen auf den Rängen und einer langen Spielunterbrechung, so sorgte rund eineinhalb Jahre später dieselbe Spielansetzung für friedliche Stimmung auf den Rängen. "Ich freue mich extrem, dass es um Fußball ging. Keine Spielunterbrechung, keine Ausschreitungen – alles war friedlich", resümierte Hansa-Trainer Christian Brand.
Hansa verpasst Vorentscheidung in der ersten Hälfte
Die Partie begann munter mit besten Chancen für die Gastgeber. Gerade Stephan Andrist hätte Mann des Spieltags werden können. Vergangene Woche noch gegen Mainz erfolgreich, hatte er den Führungstreffer nach 19 gespielten Minuten auf dem Fuß. Jedoch vergab er frei vor Gästekeeper Zingerle. Nur eine Minute später dasselbe Duell – wieder mit Zingerle als Sieger. Mit null Toren auf beiden Seiten, jedoch mit gutem Fußball und Lust auf mehr, ging es in die Pause. Magdeburgs einzig echte Torgelegenheit im Spiel leitete ein fehlgeschlagener Abwurf von Hansa-Schlussmann Marcel Schuhen ein. "Ich wollte klären, habe mit meinem Linksverteidiger gesprochen, aber der hat den Gegenspieler nicht gesehen. Das sieht dann natürlich sehr unglücklich aus“, erklärte Schuhen die Situation. Beck war Nutznießer für den FCM und schob aus kurzer Distanz zum 1:0 ein. Auch danach steckten die Hanseaten nicht auf und erspielten sich gute Möglichkeiten. Und wieder war es Andrist, der zum dritten Mal an Zingerle scheiterte.
"Der Punkt ist in Ordnung"
"So ist es eben im Fußball: Man macht sie nicht alle“, beschrieb Brand die zahlreichen ausgelassenen Chancen des 29-Jährigen mit Galgenhumor. In der 77. Minute war es dann endlich soweit. Nachdem Andrist zuvor gefühlt zig Chancen liegengelassen hatte, verwandelte er einen Handelfmeter zum verdienten Ausgleich. "Das spricht für sein Selbstvertrauen und dass er sich nie entmutigen lässt. Der kann sowas“, erklärte Brand das 1:1. In Überzahl erzeugten die Rostocker nochmal ordentlich Druck, waren aber nicht konsequent genug vor dem Tor. Am Ende blieb es bei einem leistungsgerechten Remis, mit dem die Kogge gut leben konnte, denn sie zeigte an diesem Nachmittag eine äußerst kämpferische und engagierte Leistung. "In so einem Spiel muss man sich zerreißen, das hat heute jeder gemacht. Von den Jungs die reingekommen sind bis hin zu denen, die von Beginn an auf dem Platz standen. Der Punkt ist in Ordnung, aber den Dreier hätten wir schon gern mitgenommen“, erklärte Tobias Jänicke.
Hansa belohnt sich nicht – 16. Remis in der Saison
Christian Brand, der den Fans unter der Woche ein "tolles Spiel" prophezeit hatte, konnte nach dem Abpfiff recht zufrieden sein mit der Leistung seiner Mannschaft. "Es war ein richtig gutes Spiel. Klar gab es Phasen, die nicht optimal liefen, aber im Großen und Ganzen war das eine hervorragende Partie. Schade, dass wir uns dafür nicht belohnt haben“, erklärte Brand, der sich mit der 16. Punkteteilung der Saison zufrieden geben musste. "Wenn ein Punkt verdient war, dann sicherlich heute“, so der Hansa-Trainer in Anspielung auf einige Unentschieden in der laufenden Spielzeit, die durchaus glücklich zustande kamen. Die Rostocker haben nun 43 Punkte auf dem Konto und zehn Punkte Vorsprung zu den Abstiegsrängen. Den Deckel draufmachen, können sie am kommenden Wochenende in Bremen. Dann trifft die Kogge im Weserstadion auf die zweite Mannschaft des SV Werder Bremen.