Hansa wird zum Gejagten: "Wollen das Ding über die Ziellinie bringen"
Durch den Sieg bei Bayern München II und den coronabedingten Spielausfall von Dynamo Dresden hat Hansa Rostock die Tabellenführung übernommen – und wird damit vom Jäger zum Gejagten. Im Heimspiel gegen Wehen Wiesbaden will die Kogge den nächsten Schritt Richtung 2. Bundesliga machen.
Hansa will Position halten
Auch wenn der Sieg bei den Bayern-Amateuren nicht glanzvoll war: Auch solche für sich zu entschieden, macht ein Spitzenteam aus. Dass Hansa nach 32 Spieltagen von der Tabellenspitze grüßt, ist ebenfalls kein Zufall. Klar, dass Rostock die Ausgangsposition angesichts von nur noch sechs ausstehenden Spielen nun bis zum Saisonende halten und mindestens Zweiter werden will: "Wenn du so lange dabei bist, willst du das Ding über die Ziellinie bringen", sagte Trainer Jens Härtel auf der Pressekonferenz am Montag.
Auch Jan Löhmannsröben betonte am Freitag nach der Partie in München: "Wenn wir das Ding jetzt nicht ziehen, sind wir selber doof. Aber wir müssen genauso weiterarbeiten." Die nächste schwierige Aufgabe steht mit dem Heimspiel gegen Wehen Wiesbaden bereits vor. Die Hessen liegen zwar zehn Punkte hinter Rostock, doch abgeschrieben hat Härtel den Zweitliga-Absteiger noch nicht: "Gewinnen sie gegen uns, sind es noch sieben Punkte und fünf Spiele."
Härtel warnt vor Standards
Entsprechend müsse Hansa am Mittwochabend wieder an seine Grenzen gehen: "Die Grundvoraussetzung ist immer, dass du viel investiert. Ob Sprints oder Laufleistungen – man muss immer 100 Prozent geben." Anders habe man gegen Wiesbaden keine Chance. Zumal der SVWW über eine "unglaubliche physische Wucht", verfüge, wie Härtel analysierte. "Sie sind gut bei Standards und im Umschaltspiel. So machen sie aktuell auch ihre Tore."
So auch am Sonntag, als Dennis Kempe nach einer Ecke bereits in Minute 3 den 1:0-Siegtreffer gegen Unterhaching erzielte. Hansa ist also gewarnt, zumal die Hessen das Hinspiel im Dezember mit 2:1 für sich entscheiden konnten. Aus personeller Sicht stehen Härtel bis auf die langzeitverletzten Maurice Litka (Kreuzbandriss) und Ben Voll (Mittelfußbruch) und den gelb-rot gesperrten Lukas Scherff alle Spieler zur Verfügung. Bei einem Sieg würde Rostock seinen Vorsprung auf Dynamo vorerst auf vier Zähler ausbauen – und weiter daran arbeiten, "das Ding über die Ziellinie bringen".