Hat Hansa Rostock ein Fan-Problem?

Diese Frage dürften sich, vor allem in den letzten Wochen, viele Fans des Ostseeclubs gestellt haben. Wollen wir einmal die Pro und Kontra Argumente zu dieser Frage auflisten. Die Fans des FC Hansa reisen zu jedem Auswärtsspiel zahlreich an und machen es zu einem gefühlten Heimspiel – egal ob Dienstagabends oder Samstagmittag, ob nach Stuttgart oder Bremen. Sie peitschen dabei ihre Mannschaft lautstark voran und kitzeln immer noch ein paar Prozent mehr Leistung aus ihr, weshalb der ein oder andere Punkt mehr auch auf Kosten der Anhänger heraus gesprungen ist.

Aber wenn wir schon bei dem Thema Kosten sind, zahlte Hansa dieses Jahr bereits 57.000 Euro an Strafen aufgrund von Ausschreitungen in Form von Pyrotechnik – jüngstes Beispiel stellt Dresden dar. Zwar wurden davon „nur“ 37.000 Euro an den DFB gezahlt, doch Hauptsponsor Veolia behält sich vor, ihren Sponsorenbetrag in Höhe der Strafzahlungen zu reduzieren. Ob dies Hansa allerdings wirklich hilft, darf jeder gerne selber entscheiden – ich jedenfalls wage es zu bezweifeln.

Andererseits kalkulierte der Verein mit einem Zuschauerschnitt von 8.000 Zuschauern, bisher sind es im Schnitt 12.600 Anhänger die den Weg ins Stadion gefunden haben. Jene sorgen für eine fantastische und zugleich einzigartige Stimmung in Liga 3 und bringen saftige Zusatzeinnahmen. Dies ist besonders zu würdigen, wenn man sich die Tatsache vor Augen hält, das die Heimspiele, die den Status „Zuschauermagnet“ genießen noch ausstehen, wie z.B. die Ost-Klassiker gegen Dresden, Erfurt und Jena.

Allerdings ist der enorme Image Schaden, den der Verein erleidet nicht in Geld messbar. Viele Leute sehen und hören in den Nachrichten nur noch etwas von Hansa Rostock in Verbindung mit Randale und Gewalt und eher selten von ihrem sportlichen Erfolg. Dies kann dazu führen das der Club mit dem Rückgang der Zuschauerzahlen rechnen muss, weil Sympathien verloren gehen. Eine weitere Folge der negativen Meldungen und Ereignisse kann der Rückzug von Sponsoren sein, die ihren Namen nicht mit Gewalt und Pyrotechnik in Verbindung bringen lassen wollen.

Außerdem stehen den Hanseaten nur begrenzte finanzielle Mittel zu Verfügung, welche nicht im wahrsten Sinne des Wortes verbrannt werden sollten, sondern lieber in die Mannschaft oder andere sinnvolle Dinge wie zum Beispiel in die hervorragende Jugendarbeit investiert werden sollten. Allerdings muss man auch erwähnen, dass 95% der Hansa Anhänger friedlich sind und die Vorkommnisse aufs tiefste Verurteilen.

Ziehen wir ein Fazit: Hansa braucht seine Fans und ihre Unterstützung allerdings müssen jene, beziehungsweise der kleine Anteil, der für die Vorkommnisse verantwortlich ist, ihr Verhalten ändern. Tun sie es nicht wird der Verein irgendwann an den Lasten der Strafen zusammenbrechen, denn ewig kann dies kein Verein zahlen, vor allem keiner, der ohnehin auf jeden Cent schauen muss.

   

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