"Hatte mit einem Fußballplatz nichts zu tun": Wollitz' Rasen-Kritik

Mit dem 0:0 in Aachen konnte Energie Cottbus am Tag des 59-jährigen Vereinsjubiläums leben, mehr wäre angesichts fehlender Chancen auch nicht verdient und aufgrund des Platzes auch nicht möglich gewesen. An den Bedingungen übte Trainer Claus-Dieter Wollitz im Nachgang Kritik.

"Muss echt aufpassen, was ich jetzt sage …"

Er musste sich im "MagentaSport"-Interview durchaus zusammenreißen, Claus-Dieter Wollitz, als er auf die Platzbedingungen angesprochen wurde. Auch, wenn er dabei lachte und äußerlich nicht so wirkte, als würde es in ihm brodeln: "Wer auf diesen Platz geht, ganz ehrlich, da muss ich echt aufpassen, was ich jetzt sage … Aber das hat mit einem Fußballplatz wirklich, das sage ich jetzt noch zurückhaltend, aber mal gar nichts zu tun.  Der Platz hatte keine Festigkeit, hier kannst du dich kaum bewegen." Auf diesem Platz Fußball zu spielen, "halte ich für unmöglich. Daher ein Riesenkompliment an beide Mannschaften". In der Pause habe er zu seiner Mannschaft gesagt, dass sich diese dem Niveau des Rasens anpasse.

Denn von der spielerischen Leichtigkeit der letzten Wochen war bei den Gästen nicht viel zu sehen. Daran änderte sich auch im zweiten Durchgang nichts. Wollitz sprach diesbezüglich von einem "sehr bescheidenden" Spiel. Und am Ende hatte Energie sogar noch Glück, nicht als Verlierer vom Platz zu gehen. Denn in der Nachspielzeit rettete erst Rorig auf der Linie, dann wehrte Bethke zweimal stark ab. Deswegen und aufgrund der Platzverhältnisse zeigte sich Wollitz mit dem Punkt "mehr als zufrieden".

"Punkt kann auch ganz wichtig sein"

Axel Borgmann, der mit einem Lattentreffer nach 35 Minuten noch die beste Cottbuser Chance hatte, pflichtete seinem Coach bei und sprach davon, dass der Punkt "voll in Ordnung" gehe. "Beide Mannschaften hatten ihre Aktionen, es war ein brutaler Kampf. Hinten heraus war es wichtig, dass wir die Null gehalten haben. Der Punkt kann auch ganz wichtig sein, von daher sind wir nicht unzufrieden."

Dass der Platz nicht so gut sein würde, "wussten wir", betonte der Verteidiger, auch auf den Kampf der Aachener habe sich die Mannschaft im Vorfeld eingestellt. "Wir haben schon öfter bewiesen, dass wir auch kämpfen und kompakt stehen können. Das haben wir heute auch wieder getan."

Träumen ist erlaubt

So stand am Ende das neunte Spiel in Folge ohne Niederlage. Zeitgleich konnte Cottbus die Tabellenführung etwas ausbauen, wenngleich Dresden am Samstag bei einem Sieg mit vier Toren Differenz gegen Aue noch vorbeiziehen würde. Zum endgültig sicheren Klassenerhalt, der offiziell weiterhin das Ziel ist, fehlen jetzt nur noch vier Punkte. Dürfen die Spieler dennoch vom Durchmarsch träumen?

"Warum sollen sie nicht träumen dürfen? Ich würde doch nie sagen, geh' mal vor die Kamera, sag das und das. Ein Spieler soll Verantwortung übernehmen, wenn er der Meinung ist. Ich mag überzeugte Spieler. Ich mag Leute, die überzeugt sind und dann zu ihrem Wort stehen." Im Heimspiel gegen den SV Wehen Wiesbaden am kommenden Samstag soll nach zwei Unentschieden nun aber wieder ein Sieg her – dann auch auf besserem Rasen.

 

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