"Hat uns einen Punkt gekostet": MSV hadert mit Schiri-Entscheidung
Im dritten Spiel binnen einer Woche musste sich der MSV Duisburg am Samstag mit 1:2 beim 1. FC Magdeburg geschlagen geben. Eine Niederlage, mit der Trainer Pavel Dotchev haderte – vor allem aufgrund einer Entscheidung des Schiedsrichters und der anschließenden Kommunikation.
"Respektlos" und "arrogant"
"Das darf ich nicht so öffentlich sagen, sonst bekomme ich Stress mit dem DFB": Als Dotchev unmittelbar nach der Partie zum Interview mit "MagentaSport" kam, gab sich der MSV-Coach noch relativ bedeckt, was die Bewertung des Abseitstores des 1. FC Magdeburg zum 2:0 nach 36 Minuten anging. Als er dann jedoch die Wiederholung sah und feststellte, dass Sirlod Conteh beim ersten Schuss nach einem Pass von Amara Condé in der verbotenen Zone stand, bevor er den Ball im zweiten Versuch schließlich im Tor unterbrachte, bezog der Deutsch-Bulgare dann doch Stellung: "Das ist natürlich deutlich Abseits. Diese Entscheidung hat uns einen Punkt gekostet."
Noch deutlicher wurde Dotchev auf der anschließenden Pressekonferenz, wo er sich mächtig verärgert zeigte. Nicht nur deswegen, weil das Tor gezählt hat, sondern auch aufgrund der Art und Weise, wie die Kommunikation am Spielfeldrand anschließend ablief: "Ich bin nach dem Tor, weil sich so einen Verdacht hatte, zum Linienrichter gegangen und habe ihn gefragt, ob das nicht Abseits gewesen sei. Er meinte dann, dass es knapp Abseits war. Dann verstehe ich nicht, warum so entschieden wurde. Das hat mich brutal geärgert. Fehler passieren, aber ich erwarte einfach Respekt. Ich hatte danach so einen Hals. Es war einfach respektlos und arrogant, wie ich behandelt wurde."
Auch Torhüter Leo Weinkauf haderte in einer Szene mit Schiedsrichter Patrick Schwengers, der ihm nach 70 Minuten für ein vermeintliches Foul an Conteh außerhalb des Strafraums Gelb zeigte. "Eindeutig eine klare Schwalbe. Ich habe keinen Kontakt gespürt. Klar, ich komme zu spät. Aber er (Conteh, d. Red.) legt sich den Ball zu weit vor, hat keine Chance auf den Ball und will dann noch was rausholen. Egal, die Karte nehme ich, wenn es Rot gewesen wäre, würde ich jetzt hier anders stehen." Aus Sicht von FCM-Coach Christian Titz wäre der Platzverweis in dieser Szene durchaus angemessen gewesen, weil Weinkauf seinen Gegenspieler mit der Hand gefoult haben soll. Die TV-Bilder lieferten dazu allerdings keinen eindeutigen Aufschluss.
Dotchev selbstkritisch
Doch bei allem Schiedsrichter-Frust der Meidericher: Zur Wahrheit gehört auch, dass der MSV bei den Gegentoren nicht nah genug an den Gegenspielern war. "Da gucken wir nur auf den Ball und vernachlässigen den zweiten Pfosten", musste Dotchev einräumen. Zudem habe sich sein Team in der einen oder anderen Situation "nicht gut verhalten" und "zu viele Räume" gelassen. Auch die Abstände in den Zweikämpfen seien mitunter "zu groß" gewesen. Darüber hinaus hatte Duisburg Glück, dass es nach 60 Minuten keinen Elfmeter für den FCM gab, nachdem Baris Atik im Zweikampf zu Fall gekommen war.
Unter dem Strich kam Dotchev zu dem Fazit, dass der Sieg für den FCM aufgrund der Dominanz der Hausherren "verdient" gewesen sei. Auch, weil der Anschlusstreffer durch Orhan Ademi erst in der Nachspielzeit und damit zu spät fiel. "Aber von der Einstellung und Moral kann man nicht unzufrieden sein", stellte Dotchev klar. "Wir haben gegen ein Spitzenteam ein ordentliches Spiel gemacht." Mit dem SV Wehen Wiesbaden wartet am Mittwoch nun ein weiterer Gegner, der durchaus zu den Topteams gezählt werden darf. Auf erneuten Schiedsrichter-Ärger wird Dotchev dann verzichten können.