"Hatte keine Linie": Wollitz nach erneuter Pleite mit Schiri-Frust
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Beim 1:2 gegen den VfL Osnabrück musste Energie Cottbus am Samstag die zweite Niederlage in Folge sowie die zweite Heimpleite in dieser Saison hinnehmen. Im Nachgang haderte Trainer Claus-Dieter Wollitz mit dem Auftritt seiner Mannschaft nach der Pause, aber auch mit dem Schiedsrichter.
Alle drei Tore umstritten
Erst wird das 1:0 für Osnabrück trotz einer knappen Abseitsposition gegeben (6.), dann gibt es einen Elfmeter für Cottbus, obwohl einem Handspiel von Niehoff eine natürlich Körperhaltung bei einer Grätsche vorausgegangen war (9.) und schließlich wird ein Strafstoß für den VfL gepfiffen, nachdem Niehoff an der Strafraumgrenze gegen Cigerci zu Fall gekommen war (64.): Bei allen drei Treffern des Tages stand Schiedsrichter Yannick Rupert, der beim Verlassen des Rasens mit Schirmen vor fliegenden Gegenständen geschützt werden musste, mit seinen Entscheidungen im Fokus. Zumindest die ersten beiden waren falsch, über den zweiten Elfmeter lässt sich streiten. "Selbst der vierte Offizielle war der Meinung, dass mehr Ball gespielt worden ist", kommentierte Energie-Coach Claus-Dieter Wollitz die Szene bei "MagentaSport".
Im TV-Interview legte er sich zunächst fest und sprach davon dass es den Elfmeter nicht hätte geben dürfen, da Cigerci zuerst den Ball gespielt habe, auf der Pressekonferenz sagte er dann: "Der erste Elfmeter war unberechtigt, der zweite war berechtigt." Mehr noch, als über die Strafstoß-Entscheidungen, regte sich Wollitz aber über etwas anderes in der Spielleitung des 25-Jährigen, der das 1:0 im "ARD"-Interview nach Spielende als Fehlentscheidung eingestand, auf: "Er hatte keine klare Linie. Das ist viel wichtiger." Einen Stab über den Unparteiischen brechen wollte der 59-Jährige aber nicht: "Er ist ein junger Schiri und macht das nicht extra."
Wollitz mit langer Mängelliste
Die zweite Niederlage in Folge auf die Schiedsrichter-Leistung schieben wollte der Energie-Coach ohnehin nicht. "Wir haben nach der Halbzeit genug Fehler gemacht", betonte der 59-Jährige und zählte eine lange Mängelliste auf: "Wir haben 20 Minuten keinen Ball gehalten, haben die Spielkontrolle abgegeben, hatten zu einfache Ballverluste und waren zu unruhig." Erst nach dem erneuten Gegentreffer kam Energie nochmal auf und rannte bis zum Schluss an, erspielte sich dabei aber keine nennenswerten Chancen mehr. Über 90 Minuten gesehen "wäre ein Punkt verdient gewesen", meinte Wollitz, "aber Niederlagen gehören dazu. Das gilt es zu akzeptieren".
Unter dem Strich fehlte dem FCE in vielen Szenen – darunter auch in zwei der drei strittigen Schiedsrichter-Entscheidungen – das Spielglück. "Mal gucken, was man uns nach der Niederlage jetzt versucht, einzureden. Krise, reicht nicht, war nur Glück", befürchtete Wollitz wieder Kritik von einigen Fans. Ein Beinbruch ist die erneute Niederlage allerdings nicht, wenngleich Cottbus die Tabellenführung an Dresden zu verlieren droht und der Vorsprung auf den 1. FC Saarbrücken auf nur noch einen Zähler geschrumpft ist. Schon nächste Woche können die Lausitzer den Abstand aber aus eigener Kraft direkt wieder vergrößern, sind sie dann doch beim FCS zu Gast. Fraglich ist noch, ob Dominik Pelivan dabei sein kann, nachdem er sich in Minute 49 bei einem Luftduell verletzt hatte und nicht mehr weitermachen konnte.