Havelse holt zweiten Sieg in Folge: "Stolz auf meine Mannschaft"
Jetzt ist der TSV Havelse endgültig in der 3. Liga angekommen. Nachdem es am vergangenen Spieltag gegen Köln den ersten Saisonsieg zu feiern gab, legten die Niedersachsen im Aufsteiger-Duell bei Viktoria Berlin nach und setzten sich in einem verrückten Spiel mit 4:3 durch. Zwar ist das Team noch immer am Tabellenende, schöpft aber weiter Mut und Selbstvertrauen.
Quindt hält spät den Sieg fest
Mit dem Schlusspfiff rannten seine Mitspieler zu Keeper Norman Quindt, herzten diesen intensiv und bedankten sich bei ihrem Keeper. Denn der 24-Jährige hielt mit der letzten Aktion des Spiels den Sieg der Gäste fest, tauchte bei einem Schuss von Berlins Moritz Seiffert blitzschnell ab und lenkte den Ball noch um den Pfosten. Es wäre der herbe Dämpfer in der fünften Minute der Nachspielzeit gewesen. Doch der Mann aus Hameln verhinderte das. "Die Situation am Ende freut mich, aber es ist kurz nach dem Abpfiff schwer zu erklären, wie ich das gemacht habe", sagte er bei "MagentaSport".
Es war die Krönung eines Spektakels in der Hauptstadt. Dreimal lag Havelse im Duell der Aufsteiger hinten, fand aber immer wieder eine Antwort. Kianz Froese (27.), Julius Düker (57.) und Julius Langfeld (69.) glichen jeweils aus. Nach 80 Minuten war Linus Meyer zur Stelle und besorgte sogar die erstmalige Führung, die am Ende zum Sieg reichte. "Wir waren präsent, wir waren stark, wir waren motiviert, deswegen haben wir das Spiel gedreht. Ich bin stolz auf meine Mannschaft", so Quindt. Meyer sprach von "Wahnsinn". Zuvor hatte der TSV in neun Partien dreimal getroffen, nun viermal in 90 Minuten, was den ersten Auswärtssieg der eigenen Drittliga-Geschichte bedeutete.
Trainer Ziehl leitet Treffer ein
Mittlerweile sind die Niedersachsen seit drei Partien ungeschlagen, holten sieben Zähler, nachdem am vergangenen Spieltag gegen Köln der erste Saisonsieg gelungen war (1:0). "Wir haben schon viel Lehrgeld gezahlt. Aber letzte Woche war es ein Brustlöser", meinte Meyer. "Die Spiele vorher waren wir auch nicht brutal schlecht, waren oft eng dran." Doch nun belohnt sich das Team auch für engagierte Auftritte, nachdem die Wochen zuvor glücklos verliefen.
Das frisch getankte Selbstvertrauen war bei den Berlinern auch nötig, um nach den Gegentreffern immer wieder zurückzukommen. "Ich bin super zufrieden mit der Mannschaft. Die Moral war überragend. Wir haben jeden Nackenschlag weggesteckt", war Trainer Rüdiger Ziehl "stolz". Kurios: Der 43-Jährige hatte auch direkten Anteil am Treffer zum 2:2. Nachdem der Ball ins Seitenaus gegangen war, warf er den Ball schnell zurück zum Einwurf ausführenden Spieler Fynn Arkenberg, wenige Sekunden später war der Ball bei Düker, der traf. Mit nun sieben Punkten ist Havelse aber noch immer Letzter, liegt fünf Zähler hinter dem ersten Nicht-Abstiegsplatz. Doch die Aufholjagd hat begonnen. Das nächste Opfer soll am Samstag der 1. FC Kaiserslautern werden.