Havelses Rekordpleite: "Eine katastrophale Leistung von allen"

Mit sieben Punkten aus den letzten drei Spielen schien der TSV Havelse nach einem historischen Fehlstart in der Saison angekommen zu sein, das 0:6-Debakel gegen den 1. FC Kaiserslautern hat den Aufsteiger nun jedoch hart auf dem Boden der Tatsache aufprallen lassen – und für die höchste Heimniederlage der Vereinsgeschichte gesorgt.

Defensivleistung "nicht drittligawürdig"

Bereits zur Pause war die Partie nach Toren von Marlon Ritter (11.), Kevin Kraus (17.), Mike Wunderlich (30.) und Philipp Hercher (44.) zugunsten der Roten Teufel entschieden, ehe Daniel Hanslik mit Beginn der zweiten Halbzeit noch einen Doppelpack nachlegte (48. / 56.) – und dem TSV Havelse damit die höchste Heimniederlage seiner Vereinsgeschichte zufügte. Nur einmal, beim 0:8 gegen den VfL Wolfsburg II im August 2018, hat der TSV Havelse noch höher verloren. "Mit 0:6 zu verlieren ist krass", befand Trainer Rüdiger Ziehl nach dem Spiel bei "MagentaSport". Bei eigenem Ballbesitz habe es seine Mannschaft zwar noch "recht ordentlich gemacht", doch die Defensivleistung sei "nicht drittligawürdig" gewesen, wie der 47-Jährige betonte. "Da haben wir einfach Lehrgeld bezahlt und sind bestraft worden. Jeder lange Ball war gefährlich und hat zu Toren geführt."

Das Engagement sei zwar da gewesen, allerdings habe in vielen Situationen die nötige Konsequenz gefehlt. "Dafür sind wir bestraft worden", so Ziehl. Als wichtigste Erkenntnis aus dem Spiel hielt der Übungsleiter fest: "Heute haben wir gemerkt: Wenn wir nicht bei 100 Prozent in allen Bereichen sind, dann verlieren wir Spiele. Und wenn wir nur bei 80 Prozent sind, dann verlieren wir 0:6."

Herber Rückschlag im Abstiegskampf

Auch Kapitän Tobias Fölster stand der Frust ins Gesicht geschrieben: "Wir sind enttäuscht. Das war eine katastrophale Leistung von allen." Eine Erklärung, wie es nach den zuletzt guten Auftritten dazu kommen konnte, habe er nicht. "Wir wissen, dass wir es besser können. Aber sind wir sind in keinen Zweikampf gekommen und haben nicht gut verteidigt." Es seien "zu viele Fehler" passiert, die nun angesprochen werden müssten, so der 27-Jährige. "Wir müssen jetzt irgendwie zwei Tage die Köpfe freibekommen und uns dann auf das nächste Spiel vorbereiten." Das findet aufgrund der Länderspielpause allerdings erst am 18. Oktober beim SC Verl statt.

Ob die spielfreie Zeit nun zum richtigen Zeitpunkt kommt, dazu wollte sich Ziehl nicht konkret äußern, meinte aber: "Wir haben ein bisschen was aufzuarbeiten." Mit 23 Gegentoren stellt der Aufsteiger nun die schlechteste Abwehr und weist mit minus 16 die mit Abstand schwächste Tordifferenz auf – eine zusätzliche Hypothek im Kampf um den Klassenerhalt. Und so fehlen dem TSV nun eigentlich schon sechs Punkte zum rettenden Ufer. Dass der Liga-Verbleib eine Herkulesaufgabe werden würde, war zwar auch nach den beiden Siegen zuletzt klar, doch das 0:6-Debakel gegen den 1. FC Kaiserslautern hat die Ausgangslange nun nochmal verschlechtert.

   

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