Heidenheim mit toller Moral – Kickers-Spieler enttäuscht
Das Topspiel des 27. Spieltags zwischen den Stuttgarter Kickers und dem FC Heidenheim endete 3:3-Unentschieden. Die 6-360 Zuschauer im gut gefüllten Gazi-Stadion sahen eine fulminante Partie in der beide Teams Werbung für den Fußball machten. Die Kickers führten durch Tore von Elia Soriano (9.) Fabio Leutenecker (47.)und Enzo Marchese (52.) zwischenzeitlich schon 3:0. Doch Heidenheim zeigte eine tolle Moral und konnte durch einen Doppelschlag von Tim Göhlert (56.) und Florian Niederlechner (57.) den Anschluss direkt wieder herstellen. Vier Tore innerhalb von 10 Minuten begeisterten die Fans. Den 3:3 Endstand stellte dann der eingewechselte Michael Thurk her, der den Ball perfekt traf und SVK- Keeper Daniel Wagner keine Chance ließ. Danach entwickelte sich offener Schlagabtausch mit Chancen auf beiden Seiten, ein weiteres Tor sollte jedoch nichtmehr fallen. Im Folgenden erklärt liga3-online.de, wie das torreiche Remis im Spitzenspiel zu Stande kam.
Kickers bis zur 55. Minute besser
"Die Kickers waren bis zur 55. Minute das bessere Team. Sie waren uns läuferisch überlegen und bissiger in den Zweikämpfen", gab FCH-Trainer Frank Schmidt nach dem Spiel zu. Er hatte seine Spieler vor den heimstarken Kickers gewarnt, doch diese lieferten eine schwache erste Halbzeit ab. Die Kickers hatten nach dem 1:0 das Spiel unter Kontrolle und hatten Pech, das Soriano nach 18 Minuten nur die Latte traf. SVK-Verteidiger Fabian Gerster sagte mit Blick auf die erste Halbzeit. „Das 1:0 hat uns natürlich in die Karten gespielt und wir hatten das Spiel komplett unter Kontrolle. In der Halbzeit haben wir uns dann vorgenommen genauso weiter zu machen.“ So kam es dann auch, die Kickers kamen hellwach aus der Kabine und konnten nach einem individuellen Fehler von Heidenheims Abwehrspieler Philip Heise das 2:0 erzielen. Ein Tor, welches die starke Leistung bis dahin wiederspiegelt. Die Kickers pressen gut und setzten den Gast schon früh unter Druck, Heise will den Ball zum Torwart Erol Sabanov zurückspielen, doch der Keeper wird von Lhadji Badiane bedrängt und schießt den Stürmer an. Den Abpraller kann Fabio Leutenecker dann zum 2:0 verwerten. Ein Tor, genau nach dem Geschmack von SVK-Trainer Horst Steffen, der seine Mannschaft auch gegen den Tabellenführer offensiv einstellt und den Gegner durch frühes Presssing zu Fehlern zwingen will. Als Marchese wenig später zum 3:0 einschiebt schien das Spiel entschieden.
Heidenheim mit toller Moral
Doch dann kam der Wendepunkt der Partie. Heidenheim fand bis dato kaum statt doch nach dem 1:3 war die Hoffnung zurück. "Ich bin sehr stolz auf meine Mannschaft wie sie in diesem Spiel zurückgekommen ist. Für uns war das schon eine ungewohnte Situation, denn wir sind diese Saison noch nie zur Halbzeit zurückgelegen und drei Gegentreffer hat gegen uns auch noch niemand erzielt. Doch die Mannschaft hat eine tolle Moral bewiesen", sagte ein Frank Schmidt. Die Kickers waren nach dem 1:3 verunsichert. „Das Gegentor müssen wir natürlich verhindern, da es nach einer Ecke fällt. Dadurch bauen wir den Gegner dann wieder auf und der bekommt noch einmal zweite Luft", sagte ein enttäuschter Sandrino Braun der von einer gefühlten Niederlage sprach. Nur eine Minute nach dem 1:3 traf Heidenheim, die nun in Richtung der circa 1000 mitgereisten FCH- Fans spielten, durch Florian Niederlechner erneut. Der FCH nutzt seine Chancen effektiv und tritt nun im Stile einer Spitzenmannschaft auf. “Wir wussten, dass wir das Spiel noch drehen konnten, wenn wir ein Tor erzielen. Es ist toll, dass uns das Innerhalb von 10 Minuten gelungen ist“, sagte der zur Pause eingewechselte Michael Thurk. Er konnte mit dem 3:3 den Endstand in einem hochklassigen Fußballspiel herstellen. Für den Tabellenführer aus Heidenheim, die nun schon seit 15 Spielen ungeschlagen sind, ein gefühlter Sieg.
Kickers- Spieler enttäuscht
Anders war die Stimmung bei den Kickers. Dass man gegen den souveränen Tabellenführer bis zum 1:3 deutlich überlegen war, interessierte am Ende keinen mehr. "Wenn du 3:0 zuhause führst, müssen wir so ein Spiel einfach gewinnen", sagte Mittelfeldspieler Fabio Leutenecker. Damit endet auch die Serie von acht Heimsiegen in Folge, doch genauso wie der FCH bleibt man auch weiterhin ungeschlagen in der Rückrunde. Als nächstes geht es für den SVK nach Regensburg, dann allerdings ohne Kapitän Enzo Marchese, der seine fünfte gelbe Karte sah. Heideheim will zeitgleich im Heimspiel gegen Halle den nächsten Schritt Richtung 2. Bundesliga machen.