Heilsbringer Schnorrenberg: HFC sendet Lebenszeichen
Die Talfahrt ist vorerst beendet: Mit einem überzeugenden 3:0-Erfolg beendete der Hallesche FC die Serie von 13 sieglosen Partien in Folge. Der neue Trainer Florian Schnorrenberg schickte gegen auswärtsstarke Mannheimer eine Mannschaft auf das Grün, die sich wie ausgewechselt präsentierte. Anschließend erklärte er sein schlichtes Erfolgsrezept.
Schnorrenberg lässt Halle aufatmen
Nein, eine Zauberformel hatte auch Florian Schnorrenberg vor dem Heimspiel gegen Waldhof Mannheim – seit Mai 2018 im Liga-Betrieb auswärts ungeschlagen – nicht parat. Und doch erreichte er etwas, das seinem Vorgänger in dessen kurzer Amtszeit verwehrt blieb: einen Dreier mit dem Halleschen FC. "Wir brauchten gegen so einen Gegner gute Abstände, viele Spieler, die hinter den Ball kommen", versuchte sich der Neue auf der Pressekonferenz an einer Erklärung. "Das haben meine Jungs gemacht, haben tolle Tore erzielt, waren unglaublich aggressiv." Und zwar von Beginn an. So geschah schon in der 16. Spielminute Ungewöhnliches – der HFC ging erstmals nach 13 Spielen wieder in Führung.
HFC-Urgestein Toni Lindenhahn hatte sich der Sache höchtselbst angenommen und einen Freistoß in die Maschen gezirkelt (16.). Ein wahrer Knotenlöser für die Saalestädter, da es gerade in den Anfangsphasen der letzten Partien oft "problematisch war, dass wir immer viele Tore gefressen haben, zu einfache Tore gefressen haben", wie Lindenhahn am "Telekom"-Mikrofon resümierte. Der HFC blieb präsent und ließ den Tabellenzweiten auch weiterhin nicht zur Entfaltung kommen. Den zweiten Treffer erzielte Terrence Boyd (61.), nachdem er kurz zuvor noch eine Großchance vergeben hatte. Für den 2020 zuvor noch torlosen Angreifer eine Befreiung. Mannheim lief in der Folge zwar noch einmal an, doch Halle stand stabil – und machte durch Guttaus Treffer den Deckel drauf (78.).
"Wir haben es selber in der Hand"
Trainer Schnorrenberg musste nach zwei Tagen im Amt noch auf der Tribüne Platz nehmen, ausstehende Corona-Testungen verhinderten die Premiere an der Seitenlinie. Dennoch: "Wir haben von außen natürlich auch jedem einzelnen Spieler immer wieder geholfen. Das ist ein toller Sieg, mehr auch nicht. Ein Anfang, aber wir müssen weitermachen." Große taktische Kniffe konnte der neue Cheftrainer in der kurzen Zeit noch nicht einstudieren, sein Einfluss machte sich trotzdem schon am Dienstagabend bemerkbar, wie Toni Lindenhahn bekräftigte: "Er hat natürlich alles probiert in den zwei Tagen rauszuholen und hat uns positiv eingestimmt. Ich glaube, das Wichtigste war einfach, dass wir ständig positiv bleiben."
Der direkte Kontakt zu den Nichtabstiegsplätzen ist durch den Erfolg wieder hergestellt, punktgleiche Zwickauer auf Rang 16 dürften die Entwicklungen in Halle genauestens beobachten. "Vor dem Spiel hat uns der Trainer gesagt: Wir haben noch acht Endspiele, wir haben es selber in Hand, können genügend Punkte holen, um dann die Klasse natürlich auch zu halten", berichtet Lindenhahn. Bleiben sieben Begegnungen, weiter geht es für den HFC schon am Freitag mit dem Auswärtsspiel beim SV Meppen. Mit einem Punktgewinn könnte Halle auch die Abstiegsplätze wieder verlassen.