Heraf vor Stadtduell: "Wollen die große Sensation schaffen"

Mangelnder Ehrgeiz kann Andreas Heraf nicht vorgeworfen werden. Trotz des Insolvenzantrages und der anhaltenden Durststrecke von Türkgücü München geht der Coach des Abstiegskandidaten mit Ambitionen ins Stadtduell gegen 1860 München.

"Nichts zu verlieren"

"Ich kenne Derbys aus meiner Heimat Wien. Als Underdog macht es immer Spaß, weil man den Großen ärgern kann und selbst nichts zu verlieren hat“, beschrieb Heraf auf der Pressekonferenz vor dem Nachholspiel den Reiz auch dieses Nachbarschaftsduells. Seine Hoffnung gründet ungeachtet der Unentschieden in diesem Monat gegen die Aufstiegsanwärter VfL Osnabrück und Waldhof Mannheim nicht zuletzt auf den X-Faktor: "Wir haben in diesem Monat schon gegen zwei starke Mannschaften gepunktet, und vielleicht schaffen wir den Sieg. In einem Spiel ist jedenfalls viel möglich."

Die unerfreulichen Entwicklungen im Verein jedoch lassen sich nicht auf Knopfdruck ausblenden. "Die Vorzeichen haben sich im Vergleich zum ursprünglichen Spieltermin natürlich durch das Wissen um die Insolvenz verändert, die Stimmung bei uns wurde schon gedrückt", berichtete Heraf von der momentanen Arbeitsatmosphäre – und von Trotz: "Wir werden alles investieren, um die große Sensation zu schaffen und die Sechzger zu schlagen."

In der Vorbereitung allerdings empfand der 54-Jährige den Reiz des Stadtduells nicht zu jeder Zeit förderlich: "Man muss die Spieler eher bremsen, weil die Motivation zu hoch ist und eine Euphorie dann einem einen Strich durch die Rechnung machen könnte."

Sprung über den Strich möglich

Zusätzlichen Ansporn für den ersten Sieg seit fast genau vier Monaten (am 17. Oktober 1:0 gegen den SV Wehen Wiesbaden) liefert sicherlich die Tabellenkonstellation. Mit einem Coup gegen die Löwen könnte Türkgücü – vorbehaltlich des voraussichtlichen Punktabzuges – die Abstiegszone zumindest vorerst verlassen. Über die Rollenverteilung lässt Heraf gleichwohl keine zwei Meinungen zu. "1860 ist ganz klar der Favorit. Sie sind gut drauf, stehen vor uns und wollen außerdem um den Aufstieg mitspielen", stellte der Österreicher klar. Als Erfolgsmittel für seine Mannschaft sieht Heraf vorrangig Kampfgeist: "Bei uns stimmt die Einstellung, und schließlich ist es ja trotzdem noch ein Spiel von elf gegen elf."

   

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