Herbstmeister Elversberg will von der 2. Liga noch nichts wissen

Mit einem 3:0-Erfolg im Spiel des Ersten gegen den Zweiten setzte sich Ligaprimus SV Elversberg gegen Freiburg II durch und sicherte sich damit auch die Herbstmeisterschaft – als erster Aufsteiger überhaupt. Doch obwohl das ein gutes Omen ist, wollen die Saarländer von der 2. Liga noch nichts wissen.

42 Tore in 17 Spielen

Das triste Wetter mit dicken Nebelschwaden hätte nicht unpassender für das Spieljahr der SV Elversberg sein können. Mit begeisterndem Offensivfußball und einer bestechenden Konstanz erspielte sich der Aufsteiger die Spitzenposition zum Jahresausklang. Symbolisch das Topspiel zum Abschluss. "Ich glaube, wir haben sehr, sehr gut verteidigt", hob Trainer Horst Steffen die Arbeit vor dem eigenen Kasten hervor. Lediglich 14 Gegentore kassierte der Primus in den 17 bisherigen Partien. Hinzukommen 42 eigens erzielte Treffer bedeuten knapp 10 Prozent der gesamt erzielten Treffer der Liga (438). "Nach vorne wussten wir, dass wir immer torgefährlich sein können", bestätigte auch Steffen. Am Ende stand gegen Freiburg II ein souveränes 3:0, das durchaus als Warnung an die Liga verstanden werden konnte.

Dabei waren die Rahmenbedingungen gar nicht so optimal. Von der Wetterlage abgesehen, musste Coach Steffen auch auf eine zentrale Stütze verzichten. So verletzte sich Abwehrboss Marcel Correia beim Aufwärmen. "Es wird eine Muskelverletzung sein", konnte der 53-Jährige leichte Entwarnung geben. Einen Effekt hatte der Ausfall dennoch. So habe die kurzfristige Umstellung das Team zusätzlich "zusammengeschweißt", vermutete der Trainer. So habe er vor dem Anpfiff "gesagt: Wir halten zusammen und zeigen, dass wir das kompensieren können." Entsprechend startete die SVE mit einer defensiven Dreierkette, die ihren Job mehr als ordentlich machte und nur "eins, zwei Halbchancen zugelassen" habe.

Herbstmeisterschaft als gutes Omen

Ein Teil dieser Dreierkette war Kapitän Robin Fellhauer, der die zentrale Rolle übernahm. "Vor der Saison haben uns wenige zugetraut, dass wir oben stehen und dass wir so spielen. Umso schöner ist es, dass es so ist", freute sich auch der 24-Jährige nach dem 13. Sieg der Saison. Durch diesen setzt sich der Aufsteiger an der Spitze mit acht Punkten Vorsprung auf den zweitplatzierten FC Saarbrücken ab. Zehn Punkte sind es bereits auf Rang 4. Bereits jetzt hat die SVE mehr Punkte auf dem Konto als in der bisherige einzigen Drittliga-Spielzeit (2013/14 – 40 Punkte). Vom Aufstieg wollte dennoch niemand etwas hören. "Natürlich haben wir eine tolle Runde gespielt bisher und so viele Punkte geholt zu haben, ist bemerkenswert", betonte Horst Steffen die bisherige Leistung, ehe er nachschob: "Das Thema zweite Liga wird immer wieder zum Thema gemacht, aber von meiner Seite eben nicht." Die Herbstmeisterschaft ist allerdings ein gutes Omen: Zwölf von 14 Halbjahres-Meistern sind am Ende aufgestiegen, zuletzt der 1. FC Magdeburg.

Doch auch Fellhauer bestätigte, dass das Team "Step by Step" agieren wolle. So sei das Saisonende noch "in weiter Ferne." Doch auch er nahm natürlich wahr, was die Mannschaft in dieser Saison leistet. "Wir glauben an uns. Wir wissen um unsere Stärke", zeigte sich der Defensivspieler selbstbewusst, obwohl die Situation gar nicht zu fassen sei: "Wenn man den Abstand sieht oder die Punkteausbeute, dann ist das schon surreal." Ehe es in den verdienten Winterurlaub geht, wartet auf die SVE noch ein letztes Testspiel gegen Bundesligist Hoffenheim. Im neuen Jahr geht es direkt mit einem weiten Topspiel in Wiesbaden weiter. Doch das ist erst in weiter Ferne. Bis dahin können die Ziele dann auch kommunikativ neu gesteckt werden. Nur bei einem Umstand war sich Trainer Horst Steffen sicher: Dass der Aufsteiger nicht absteigen wird nach den bisher erzielten 41 Punkten: "Da sollte nichts mehr passieren."

   

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