Herbstmeister SVE: Das sind die beeindruckenden Zahlen

Nicht Dynamo Dresden oder 1860 München, sondern die SV Elversberg ist der Herbstmeister der Saison 2022/23 – und damit der erste Aufsteiger der Drittliga-Historie, der zum Ende der Hinrunde ganz oben steht. Die Zahlen dazu lesen sich beeindruckend.

10 Punkte vor Rang drei

Man kann nur staunen, wie die SV Elversberg in der bisherigen Saison aufgetreten ist. Auch in den vergangenen Jahren standen Aufsteiger aus der Regionalliga zu Beginn oftmals ganz oben, sind dann aber schnell abgestürzt – nicht so die SVE! Selbst nach den beiden Niederlagen (0:2 gegen Saarbrücken und 1:2 gegen Verl) standen die Saarländer sofort wieder auf und ließen eine Siegesserie folgen. In 13 (!) von 17 Partien ging die Mannschaft von Trainer Horst Steffen mit drei Punkten vom Platz. Zum Vergleich: Die Teams auf den Plätzen 2 bis 6 kommen jeweils nur auf neun Siege. Damit erklärt sich auch der satte Vorsprung von acht Punkten auf den zweiten Rang. Zum Relegationsplatz hat die SVE sogar bereits einen Puffer von zehn (!) Zählern – und das nach nicht mal einer halben Saison. 41 Punkte nach 17 Spielen – das gab es in der Geschichte der 3. Liga noch nie.

Erfolgsfaktor Nummer 1 ist ohne Frage die starke Offensive: Schon 42 Mal netzten die Saarländer ein. Allein neun Tore gehen auf das Konto von Luca Schnellbacher, der damit die Torjägerliste der 3. Liga anführt. Topscorer ist mit Jannik Rochelt ebenfalls ein Elversberger: Neben acht selbst erzielten Treffern bereitete der 24-Jährige sieben weitere Tore vor – und steht damit symbolisch für den Höhenflug der SVE, war er in der vergangenen Saison doch lediglich in der Regionalliga unterwegs. Und das längst nicht so erfolgreich.

Ein ganzes Jahr ohne Auswärtsniederlage

Ebenfalls bemerkenswert ist die Tatsache, dass Elversberg als einziges Team bislang ohne Auswärtsniederlage ist. Überhaupt musste die SVE in diesem Jahr in 15 Partien nicht eine einzige Pleite auf fremden Plätzen einstecken. Horst Steffen hat es geschafft, eine eingespielte Mannschaft weiter zu entwickeln und sie nochmal auf ein höheres Level zu hieven. Doch was macht den 53-Jährigen so erfolgreich? "Er hat dieses Fingerspitzengefühl, dass er ganz genau weiß, wie er mit den Spielern umzugehen hat und wann er auch mal ein Gespräch zu führen hat. Ja, und auch, wann er einmal nichts zu sagen hat", so Thore Jacobsen im "SR". Steffen selbst erklärt seine Formel – auch mit Blick auf die eigene Spielerkarriere – so: "Dieses Verbissene, dieses Überehrgeizige will ich von meinen Spielern nicht verlangen, weil ich das Gefühl haben, dass es mir geschadet hat. Und das will ich nicht an meine Spieler weitergeben."

Das klappt bislang hervorragend, sodass die Herbstmeisterschaft der verdiente Lohn ist. Zwölf von 14 Herbstmeistern sind in der Historie der 3. Liga am Ende übrigens aufgestiegen, zuletzt der 1. FC Magdeburg. Folgt nun die SVE und ist damit nach Leipzig (2014), Würzburg (2016) und Regensburg (2017) das vierte Team, das den direkten Durchmarsch von der Regionalliga in die 2. Bundesliga schafft? Noch will Steffen nichts davon wissen: "Das Thema zweite Liga wird immer wieder zum Thema gemacht, aber von meiner Seite eben nicht." Doch wenn Elversberg auch im neuen Jahr an die bisher beeindruckenden Zahlen anknüpfen kann, wird der 53-Jährige die 2. Bundesliga früher oder später zum Thema machen müssen.

   

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