Herrlichs Mission: "Klassenerhalt wäre wie ein Aufstieg"

Was Marc Unterberger und Sven Bender in der Hinrunde nicht schafften, soll nun Heiko Herrlich gelingen: die SpVgg Unterhaching zurück in die Erfolgsspur und damit zum Klassenerhalt führen. Dass den 53-Jährigen dabei eine Herkulesaufgabe erwartet, ist ihm bewusst. Daher käme der Liga-Verbleib einem Aufstieg gleich.

"Schwer, aber möglich"

Sechs Punkte und acht Tore: Der Rückstand der SpVgg Unterhaching auf das rettende Ufer zur Hälfte der Saison ist bereits beträchtlich. Bei seiner offiziellen Vorstellung sprach Herrlich laut dem "Merkur" von einer "schwierigen Mission" und wollte den aktuellen Zwischenstand auch nicht schönreden: "Die Tabelle lügt nicht. Wenn wir den Klassenerhalt schaffen, wäre das wie ein Aufstieg." Diese Mission schaffen zu können, davon zeigte sich der frühere Trainer von Bayer Leverkusen überzeugt: "Es ist schwer, aber möglich."

Um die Hachinger nach 15 sieglosen Spielen wieder in die Spur zu führen, habe er den Spielern in den letzten Tagen bereits Zuversicht vermittelt. Zudem werde es darum gehen, innerhalb der Mannschaft vielleicht sogar "verborgene Schätze zu heben". Unterstützung erhält Herrlich von Sven Bender, den er noch aus Leverkusen kennt. "Wir waren damals schon auf einer Wellenlänge. Ich fühle mich geehrt, dass ich mit ihm zusammenarbeiten darf", sagt der 55-Jährige über seinen Ex-Spieler und aktuellen Co-Trainer. "Man darf nicht vergessen, dass er vor einem halben Jahr noch als Co-Trainer von Borussia Dortmund im Champions-League-Finale stand."

"Nach zehn Minuten wusste ich: Das ist der Richtige!"

Dass Herrlich vor einer Woche als neuer Trainer der Spielvereinigung vorgestellt worden war, kam trotz seiner Hachinger Vergangenheit (2011-2012) überraschend, schließlich stand er zuletzt bei zwei Bundesligisten (Augsburg und Leverkusen) an der Linie und hatte davor den SSV Jahn Regensburg auf direktem Wege von der Regionalliga in die 2. Liga geführt. Wie Präsident Manfred Schwabl berichtet, habe er den 55-Jährigen an Silvester in Österreich getroffen. Drei, vier Stunden habe das Gespräch gedauert, "aber schon nach zehn Minuten wusste ich: Das ist der Richtige!"

Den früheren Bundesliga-Spieler, der sich nicht wie 25 andere Trainer beworben hatte, beschreibt Hachings Boss als "bodenständig", "fast schon demütig", "in seiner Arbeit sehr akribisch", "und er hat Argusaugen, die Antennen ganz weit oben." Einen Laptop-Trainer wollte Schwabl nicht holen. "Denn ein Laptop gewinnt keinen Zweikampf." Um den Klassenerhalt noch zu schaffen, fordert der 58-Jährige vollen Einsatz. "95 Prozent werden nicht reichen." Es müsse sich nun zeigen, "wer bereit ist, in den Krieg zu ziehen".

   

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