HFC bei Bayern II gefordert: Eine Frage des Vertrauens?
Der Hallesche FC steckt ziemlich in der Bredouille. Seit sechs Spielen warten die Saalestädter auf einen Sieg, beim ehemaligen Aufstiegskandidaten wurde sogar der Abstiegskampf ausgerufen. Trainer Torsten Ziegner sehnt sich nach einem Erfolgserlebnis – am besten schon gegen den FC Bayern München II.
Halle will raus aus dem Abstiegskampf
Dass der HFC und Bayern II zu diesem Zeitpunkt der Saison als Tabellennachbarn im Mittelfeld aufeinander treffen würden, hätte man im Verlaufe der Hinrunde wohl wirklich nicht erwartet. Doch sechs Spiele ohne Sieg in Folge, von denen nur eines zumindest einen Zähler einbrachte, haben den HFC tief fallen lassen. Bayern II hingegen hat im neuen Jahr ausschließlich Siege gefeiert – und könnte am heutigen Montagabend mental sogar im Vorteil sein.
Denn die Mentalität ist es, die dem HFC offenbar zu schaffen macht. Aus dem Aufstiegskandidaten ist ein Mittelfeld-Verein geworden – und die gibt es in der aktuellen Saison nicht, stellte Trainer Torsten Ziegner fest: "Diese Liga ist so eng und verrückt, dass es inzwischen so ist, dass wir nach hinten weniger Punkte Abstand haben als zum Relegationsplatz. Ein wirkliches Mittelfeld gibt es in dieser Liga nicht." Daher sei es Fakt, "dass wir uns im Abstiegskampf befinden. Und da kommt man nur raus, wenn man Punkte holt."
Zu viele Gegentore
Doch die Punkteausbeute ist es eben, an der der HFC gerade kränkelt – was auch an den vielen Gegentoren liegt. Gegen Viktoria Köln etwa schoss Halle drei Buden, kassierte aber eben auch vier Stück. Auch gegen den CFC erwischte es den HFC mit 0:3: "Fest steht: Wir haben in den vergangenen Spielen zu viele Gegentore bekommen", weiß der Trainer, weswegen die Defensive in den Fokus der Trainingsarbeit gerückt ist: "Das ist nicht gleichbedeutend damit, dass wir uns jetzt mit zehn Mann an den eigenen Strafraum stellen wollen. Wir versuchen natürlich, in München auch offensiv zur Geltung zu kommen." Verteidigen könne man überall auf dem Feld – doch zum hohen Verteidigen braucht es ein gewisses Maß an Selbstvertrauen.
Und daran fehlt es aktuell aufgrund der prekären Lage offenbar: "Jetzt haben wir grad eine Phase, in der wir selten in Führung gehen. Und das trägt nicht dazu bei, Siege zu holen." In der Trainingswoche könne Ziegner keine so schwerwiegenden Defizite erkennen – aber: "Die Trainingswoche gibt aktuell keinen Aufschluss darüber, was am Spieltag passiert."
Daher gelte es nun, sich gemeinsam aus der Krise zu ziehen: "Gefordert sind wir alle. Egal ob jung oder alt, erfahren oder unerfahren. Das wissen die Jungs, und ich finde, dass sie das tragen. Was bleiben muss: Das sind Themen, aus denen wir uns selbst befreien können. Und dafür kriegen die Jungs jegliches Vertrauen von uns. Mehr als hart zu trainieren und vertrauensvoll miteinander zu arbeiten, bleibt uns nicht." Ein Sieg könnte dem HFC aus Ziegners Sicht wieder den nötigen Auftrieb geben. Ob er gegen München gelingt?