HFC besteht Charaktertest, belohnt sich aber nicht – Halimi fehlt länger
Nach dem 0:4 gegen den FC Ingolstadt wollte HFC-Coach Sreto Ristic eine Reaktion seiner Mannschaft sehen. Diese gaben die Rot-Weißen am Dienstagabend beim 1:1 zu Hause gegen den MSV Duisburg. Mit etwas mehr Glück wäre sogar der späte Sieg möglich gewesen. Schon vor der Pause musste der HFC jedoch den nächsten Ausfall verkraften, da auch Besar Halimi "bis auf Weiteres" fehlen wird.
Syndesmoseband-Verletzung bei Halimi
Beim 0:4 in Ingolstadt hatte Besar Halimi sein Debüt für den HFC gegeben, am Dienstag fehlte er gegen die Duisburger aber wieder. Denn im Duell mit den Schanzern wurde der Mittelfeldspieler so getroffen, dass das Syndesmoseband verletzt wurde. Vorerst müssen die Saalestädter auf den 28-Jährigen verzichten. Eine genaue Ausfallzeit konnte der HFC nicht vermelden. Damit wächst die Liste der Ausfälle weiter, da auch Meris Skenderovic, Niklas Kreuzer und Nico Hug fehlen.
Doch es gibt auch gute Nachrichten. Denn mit Tim-Justin Dietrich konnte der 20-jährige Zugang von Werder Bremen ein erfolgreiches Profi-Debüt geben. "Es war mega hier vor dieser Kulisse, das ist natürlich ein Traum", war der Verteidiger bei "MagentaSport" begeistert. Aber: "Es ist schade, dass wir uns für den Kampf nicht belohnt haben. Wir hätten vielleicht drei Punkte verdient gehabt."
Ex-Spieler Mai gleicht aus
Die Chancen dafür waren auf jeden Fall da. Die erste nutzte Dominic Baumann. Zunächst konnte MSV-Keeper Vincent Müller einen Kopfball von Aljaz Casar abwehren, doch Baumann reagierte schnell und beförderte den Abpraller zum 1:0 ins Tor (10.). Es war bereits der zweite Treffer für den Angreifer, der im Sommer vom FSV Zwickau an die Saale kam. Auch in den Folgeminuten kamen die Hausherren zu mehreren guten Ansätzen und hätten das Ergebnis weiter in die Höhe schrauben können.
Doch stattdessen war Ex-Spieler Sebastian Mai nach 51 Minuten zur Stelle und sorgte für den Ausgleich. Nach einem Eckball setzte sich der wuchtige Verteidiger im Luftduell gegen Niklas Landgraf und Baumann durch. "Wir haben drei Spieler um Mai herum. Der Ball kam flach, er musste nicht mal seine Körpergroße ausspielen. Wir müssen mit allem, was wir haben, verteidigen. Und die Stärke war bekannt. Es ist nicht so, dass wir nicht darauf hingewiesen haben", ärgerte sich der HFC-Coach über den Gegentreffer. Auch Mai selbst stichelte: "Das hätte man verteidigen können."
"Wollen nicht überall Lehrgeld bezahlen"
Den Fehler hätte der HFC in der Schlussphase noch ausbügeln können, doch Patrick Hasenhüttl fehlten Zentimeter (80.), dann parierte Müller stark (89.) und Marvin Senger klärte einen Schuss von Andor Bolyki kurz vor der Linie (90.+4). "Wir hatten mehr vom Spiel, wenn wir von Chancen reden", so Ristic. "Aber für uns zählt nach einer Klatsche, den Charakter zu zeigen. Es war wichtig, zu spüren, was wir investieren müssen, um einen Punkt zu holen", betonte der Trainer, den Blick nicht nur auf dem Ergebnis zu haben.
Mit nun vier Punkten steht das Team nach der ersten Hälfte des dritten Spieltages auf dem zwölften Rang. Am Sonntag geht es mit dem Auswärtsspiel beim schwächelnden SV Waldhof Mannheim weiter. "Es ist wichtig, dass wir eine Mannschaft werden. Das muss erstmal zusammenwachsen, aber hoffentlich mit Punkten. Wir wollen nicht überall Lehrgeld bezahlen", äußerte der Trainer. Das wird die Partie in der Kurpfalz zeigen.