HFC-Frust: "So wird es schwer" – Sorgen um Behrendt
Mit einem Sieg im Nachholspiel in Unterhaching hätte der Hallesche FC die Abstiegszone auf vier Punkte distanzieren können, nach der 0:2-Pleite bleibt es nun bei lediglich einem Zähler. Erneut haderten die Saalestädter mit der Entstehung der Gegentreffer, zumal das 0:2 nach Einschätzung von liga3-online.de-Experte Babak Rafati nicht hätte zählen dürfen. Indes gibt es Sorgen um Brian Behrendt.
"Kassieren viel zu einfache Gegentore"
Wenn erstmals seit Ende November schon kein Tor gelingt, sollte eigentlich zumindest ein Punkt drin sein. Doch weil der HFC auch im 24. Spiel dieser Saison nicht ohne Gegentreffer blieb, standen die Saalestädter am Ende mit leeren Händen da. Sehr zur Enttäuschung von Kapitän Jonas Nietfeld. "Wir kassieren viel zu einfache Gegentore, das zieht sich wie ein roter Faden durch die Saison und ist sehr ernüchternd", sagte er am "MDR"-Mikrofon. "Wir müssen es hinbekommen, stabiler zu werden. Denn so wird es schwer, Punkte zu holen." Insgesamt steht Halle nun schon bei 51 Gegentoren – Liga-Spitze!
Bitter waren die beiden Gegentreffer vor allem deshalb, weil sie so nicht fallen müssen. Beim 0:1 in Minute 50 erlaubte sich Lucas Halangk vor dem eigenen Sechzehner einen Querschläger, wodurch der Ball genau vor den Füßen von Torschütze Keller landete. "Er kann in der Situation alles machen, nur nicht das, was er gemacht hat", haderte Trainer Sreto Ristic an seinem 48. Geburtstag im "MagentaSport"-Interview. "Dadurch haben wir die Dose geöffnet, haben den Gegner eingeladen und sind aus dem Konzept gekommen. Das wiederholt sich."
Den Stab über den 20-Jährigen brechen wollte Halles Coach trotz aller Enttäuschung aber nicht: "Er ist ein junger Spieler und hat auch schon viele gute Sachen für uns gemacht." Knackpunkt für die Niederlage sei der Gegentreffer aus Sicht des 48-Jährigen ohnehin nicht gewesen: "Es war mit Sicherheit ein entscheidender Moment, aber wir hatten danach noch 40 Minuten Zeit, um es zu korrigieren."
Rafati: 0:2 hätte nicht zählen dürfen
Das gelang jedoch nicht – auch, weil nur 17 Minuten danach das 0:2 durch Ortel fiel. Besonders bitter für den HFC: Nach Einschätzung von liga3-online.de-Experte Babak Rafati hätte es zu dem Treffer nicht kommen dürfen, weil Gayret von Ortel im Mittelfeld zuvor regelwidrig vom Ball getrennt worden war. "Bei diesem Zweikampf fährt Ortel das Bein raus und bringt Gayret dadurch zu Fall. Auch wenn er gleichzeitig den Ball spielt, liegt ein Foulspiel vor. Ohne das Foulspiel hätte Ortel den Ball erst gar nicht erkämpfen können. Eine Fehlentscheidung, das Spiel nicht zu unterbrechen und den fälligen Freistoß nicht zu verhängen."
Insgesamt räumte Ristic aber ein, dass der Sieg für Haching "in Ordnung" gehe, da sein Team in der zweiten Halbzeit "zu viele Fehler" gemacht habe, "nachdem wir in der ersten Halbzeit noch alles unter Kontrolle hatten". Daher müsse sich der HFC an die eigene Nase fassen. Nietfeld pflichtete seinem Coach bei: "Wir haben es uns selbst zuzuschreiben, dass wir verloren haben." Doch viel Zeit zum Jammern gebe es nicht, betonte Ristic, schon am Sonntag geht es vor heimischer Kulisse gegen Erzgebirge Aue weiter. Zusätzlichen Druck verspürt der 48-Jährige aber nicht: "Wir haben jede Woche Druck."
Sorgen um Behrendt
Ob Brian Behrendt beim Ostduell dabei sein kann, ist derweil fraglich, nachdem sich der Innenverteidiger bereits in der 24. Minute bei einem Zweikampf mit Hobsch am Oberschenkel verletzt hatte und vom Platz musste. "Es ist eine Verletzung, die er schon in der Vergangenheit hatte. Ich hoffe, dass es nicht so schlimm ist", sagte Ristic über den 32-Jährigen, der direkt nach seiner Auswechslung ziemlich niedergeschlagen war. Ein langfristiger Ausfall würde den HFC hart treffen, schließlich ist der Winter-Neuzugang als Abwehrchef fest eingeplant.