HFC meldet sich zurück: "Von allen Seiten auf die Fresse bekommen"
Nach dem Pokal-Aus in Wernigerode und der corona-bedingten Absage des Heimspiels gegen Osnabrück am vergangenen Wochenende hat sich der Hallesche FC am Mittwochabend mit einem 1:0-Erfog gegen die U23 des SC Freiburg zurückgemeldet. Trainer André Meyer fand zwar mehrere Kritikpunkte, sprach seiner Mannschaft aber ein Lob aus.
"Keine einfache Vorbereitung"
Ganze 18 Tage lagen zwischen der Partie des Halleschen FC in Saarbrücken am 19. März und dem Nachholspiel gegen Freiburg II am Mittwochabend – Corona-Sorgen und Pokal-Aus bei Fünftligist Wernigerode inklusive. "Es war keine einfache Vorbereitung in den vergangenen zwei Wochen", musste Trainer André Meyer nach einem hart erkämpften 1:0-Sieg über Freiburg II am Mikrofon von "MagentaSport" zugeben. So sei die Stimmung durchaus "unruhiger" gewesen, wie der 38-Jährige berichtete. "Wir haben von allen Seiten auf die Fresse bekommen." Umso wichtiger nun der Erfolg gegen den Aufsteiger, durch den Halle den Vorsprung auf die Abstiegsplätze auf fünf Punkte vergrößerte.
Lange stand dabei auf beiden Seiten die Null, da der HFC zunächst mit sich selbst beschäftigt war. Am Anfang hatten wir Zuordnungsprobleme und waren nervös, doch dann haben wir uns reingekämpft", beschrieb der Übungsleiter die Anfangsphase, in der der Gast noch aktiver erschien. Die Hallenser kämpften sich in die Partie und errangen am Ende vor 4.693 Zuschauern den ersten Sieg seit dem 2. März, als ein 4:1 gegen Viktoria Berlin gelang. Am Ende attestierte der Coach seinem Team eine "sehr engagierte Leistung" – gerade nach den vergangenen zwei Wochen: "Wie die Mannschaft damit umgegangen ist, davor kann ich nur den Hut ziehen", zollte Meyer Respekt. Es sei zwar ein Abnutzungskampf und nicht das beste Spiel gewesen, doch "es ging einfach um das nackte Ergebnis". Unter dem Strich sprach Meyer von einem "tollen Abend".
Huth als Matchwinner
Besondern Anteil an dem Sieg hatte dabei natürlich Siegtorschütze Elias Huth, der sein sechstes Tor im elften Spiel im HFC-Dress erzielte (zwei Assists). Der 25-Jährige sei "in der Lage, unmögliche Tore zu machen", attestierte ihm Meyer. Kurios dabei, dass der Stürmer vor der Pause eigentlich ausgewechselt werden sollte, nachdem er rüde von Enzo Leopold gefoult worden war. Nach Einschätzung von liga3-online.de-Experte Babak Rafati hätte der 21-Jährige in dieser Situation Rot sehen müssen: "Bei diesem Zweikampf trifft Leopold seinen Gegenspieler Huth mit den Stollen voraus in das linke Sprunggelenk und gefährdet damit die Gesundheit von Huth. Auch wenn er womöglich den Ball spielen will, liegt eine brutale Spielweise vor, für die es neben dem Freistoß nur die rote Karte geben kann."
"Es tat unglaublich weh", klagte Huth, der trotzdem auf die Zähne biss und weiterspielte. Bei seinem Treffer, den er per Kopfballverlängerung erzielte (59.), profitierte er indes von einer maßgenauen Flanke von Löhmannsröben. "Ich bin glücklich über jede Flanke, die hereinkommt", beschrieb der Stürmer. Dies sei auch der einzige Unterschied zu seinem Ex-Klub Kaiserslautern, wo er auch "sehr glücklich" gewesen sei. Es werde nun "mehr Wert auf Flanken gelegt", was ihm besser liege.
"Auf dem richtigen Weg"
Somit gelang nicht nur die Rückkehr in den Ligaalltag, sondern auch die Versöhnung nach dem blamablen Pokal-Aus. Entsprechend gefordert hatte Meyer seine Mannen auch: "Wir haben von Beginn an, seitdem ich hier bin, von dem Weg und der Art und Weise Fußball zu spielen gesprochen. Das war im Pokal einfach nicht da," Gegen Freiburg sollten die "Basisdinge einfach wieder gut sein". Dies habe der HFC "mit Bravour gemeistert".
Jetzt sei die Mannschaft wieder "auf dem richtigen Weg." Profitiert haben die Saalestädter dabei auch von den zurückkehrenden Fans. So war es für Meyer eine "tolle gemeinschaftliche Leistung auf dem Platz und neben dem Platz". Ebenfalls positiv: Tom Zimmerschied feierte nach siebenmonatiger Zwangspause aufgrund von gleich zwei Schulteroperationen sein Comeback. "Er hat in der einen oder anderen Situation schon gezeigt, was das demnächst wieder werden könnte. Dieses Erfolgserlebnis soll er nun mitnehmen." Ein solches will der HFC auch am Samstag beim Spiel in Duisburg verbuchen, um sich weiter von unten abzusetzen.