HFC nach Pleite beim FCS wieder mittendrin im Abstiegskampf
Schon an diesem Spieltag hätte der HFC mit einem eigenen Sieg bei gleichzeitig ausbleibenden Erfolgen der Konkurrenz den Klassenerhalt klarmachen können. Doch es kam anders: Halle verlor mit 0:2 gegen Saarbrücken, während Oldenburg in Mannheim gewann und damit auf drei Punkte an den HFC heranrückt. Sollte auch noch Meppen gegen Osnabrück gewinnen, würde der Vorsprung auf die Abstiegsplätze sogar auf zwei Punkte schmelzen. Kurzum: Der HFC ist wieder mittendrin im Abstiegskampf.
Entscheidende Woche steht bevor
Einen besonderen Druck wollte Trainer Sreto Ristic aber dennoch nicht wahrnehmen: "Druck haben wir seitdem ich hier bin. Ich glaube, dass wir das bisher ganz gut gemeistert haben. Daher werden wir das in der nächsten Woche genauso angehen wie bisher." Dass diese nächste Woche entscheidend wird, lässt sich dabei aber nicht von der Hand weisen. Am Mittwoch kämpfen die Saalestädter gegen Oberligisten SV Westerhausen um den Einzug ins Finale des Landespokals. Eine Teilnahme am DFB-Pokal wäre aus finanziellen Gründen eminent wichtig für Halle.
Am Samstag wartet dann das Heimspiel gegen Tabellennachbar Rot-Weiss Essen. "Ein wahnsinnig wichtiges Spiel", bekräftigte Ristic. Da am letzten Spieltag das schwere Auswärtsspiel bei Wehen Wiesbaden ansteht, für das es vermutlich um den Aufstieg gehen wird, ist der HFC gegen Essen fast schon zum Siegen verdammt. Auch deswegen, weil es der HFC dieses Wochenende verpasst hat, etwas Zählbares aus dem Saarland mit nach Sachsen-Anhalt zu nehmen.
Halle patzt mehrfach vor Gegentor
Dabei war Ristic mit der ersten Halbzeit an sich sogar zufrieden: "Wir haben ganz gut reingefunden und hatten zwei gute Möglichkeiten aus dem Spiel heraus plus einen gefährlichen Standard." Gleichzeitig überstand Halle hinten mehrere brenzliche Situationen unbeschadet – unter anderen einen Elfmeter, den Adriano Grimaldi über den Querbalken jagte -, sodass "alles nach einem 0:0 zur Pause aussah". Doch kurz vor der Halbzeit überrumpelte der FCS die Hallenser: Nach einem schnellen Einwurf war Grimaldi plötzlich frei durch, weil sich unter anderem Keeper Felix Gebhardt verschätzt hatte. So musste Richard Neudecker den Ball letztlich nur noch einschieben. Ein Tor, das aus HFC-Sicht so niemals fallen darf: "Wir haben mehrfach verpasst, den Ball zu klären", ärgerte sich Ristic.
Ohne den verletzten Top-Scorer Tom Zimmerschied tat sich der HFC nach der Pause dann extrem schwer, gegen die gut gestaffelte Saarbrücker Defensive zu Chancen zu kommen. Rechtsverteidiger Lucas Halangk war sogar der Ansicht, dass seiner Mannschaft "im zweiten Durchgang ein wenig der letzte Wille gefehlt" habe. Auch Ristic fand deutliche Worte: "In der zweiten Halbzeit hatten wir nicht mehr die nötige Effizienz und Zielstrebigkeit in unseren Aktionen. Wir konnten keinen Druck mehr entfachen". Zudem bemängelte der Chefcoach, dass der Ersatzbank die nötige Qualität abgegangen sei, um von außen noch einmal entscheidende Impulse setzen zu können. So setzte es auch im sechsten Anlauf in Saarbrücken eine Niederlage – bei einem verheerenden Torverhältnis von 1:19.
Ristic' klare Marschroute für die Woche der Wahrheit
"Hier kann man verlieren, auch die Art und Weise war okay. Jetzt heißt es: Schütteln und Sammeln und den Blick nach vorne richten," urteilte Ristic, der sichtlich bemüht war, die Niederlage schnell abzuhaken. Absolut verständlich angesichts der bevorstehenden Woche der Wahrheit. Die klare Marschroute des Trainers lautet: "Fokus, Regeneration, die richtigen Trainingseinheiten machen, Leistung auf den Platz bringen und Punkte holen!" Auch Halangk zeigte sich kämpferisch: "Wir sind bereit für Essen. Wir haben gegen Ingolstadt gezeigt, dass wir zu Hause gewinnen, wenn es drauf ankommt. Das werden wir gegen Essen wiederholen."