HFC-Präsident Michael Schädlich bot Rücktritt an
2002 trat Dr. Michael Schädlich sein Amt als Präsident des Halleschen FC an. In dieser langen Zeit erlebte er neben vielen Höhepunkten auch schlechte Zeiten. Die schwierigste Phase durchlebt der 63-Jährige wohl momentan. Der HFC steckt in einer dicken Finanzkrise. Um diese zu überwinden, bot Schädlich sogar seinen Rücktritt an.
"Ich habe meinen Rücktritt angeboten"
Die finanzielle Lage des Halleschen FC lässt Verantwortliche und Fans zurzeit keine Ruhe. "Ich führe derzeit täglich 20 bis 30 Gespräche und renne dabei zu 90 Prozent offene Türen ein“, berichtet HFC-Präsident Michael Schädlich gegenüber der "Mitteldeutschen Zeitung". Der Hallesche Fußballclub benötigt frisches Geld, um die Lizenzunterlagen für die kommende Saison vollständig abgeben zu können. Die ersten Sponsoren ziehen bereits mit und unterstützen den Club dabei, die fehlenden 1,4 Millionen Euro aufzutreiben. Auch die Stadt könnte womöglich helfen. Ein Gespräch mit dem Oberbürgermeister fand bereits statt: "Ich habe Oberbürgermeister Bernd Wiegand meinen Rücktritt angeboten", gab Schädlich an. Ein mögliches Hindernis bei der Rettung wolle er nicht sein: "Ich bin nicht eitel. Wenn jemand Präsident werden will und zugleich 500 000 Euro gibt, dann bin ich gern bereit, denjenigen einzuarbeiten. Und sollte ich nicht mehr in der Verantwortung stehen, würde ich immer noch ins Stadion gehen und bei jedem Spiel mitfiebern.“
HFC richtet Spendenkonto ein
Wie geht es nun weiter? 20 bis 30 Prozent der fehlenden Summe möchte der Verein selber aufbringen – Hoffnung darauf macht das Engagement einiger Sponsoren. Darüber hinaus wird der Verein ein Spendenkonto einrichten, sodass Fans finanziell helfen können. "Aber vorrangig geht es darum, große Sponsoren zu gewinnen, die sich langfristig zum HFC und zum Profifußball bekennen“, stellt der HFC-Präsident die Gewichtung der Einnahmequellen dar. In der nächsten Woche möchte Schädlich an die Stadt herantreten und ist dazu bereit, alle Zahlungen offenzulegen: "Je nachdem, wie viel wir selbst schaffen – ich rechne das bereits hoch – , könnte es um 300.000 bis 500.000 Euro gehen, die wir brauchen.“ Eine Ideallösung ist es für den Verein dennoch nicht: Bei einem Kredit von der Kommune "wäre das ein Vorgriff. Wir würden für die Zukunft ein Problem hinterlassen.“