HFC rast auch unter Atalan ungebremst Richtung Keller

So hatte sich Ismail Atalan sein Debüt sicher nicht vorgestellt: Der Hallesche FC kassierte beim 0:1 in Großaspach bereits die siebte Pflichtspiel-Niederlage in Folge und rutscht immer tiefer in den Abstiegskampf.

Gegentor fällt zu einfach

Atalan war unter der Woche als Nachfolger des entlassenen Torsten Ziegner verpflichtet worden und war in seinem ersten Spiel bei der SG Sonnenhof Großaspach gefordert. Nach einer enttäuschenden Leistung stand 90 Minuten später seine erste Niederlage als HFC-Coach zu Buche. Für den Treffer des Tages sorgte Marco Hingerl in der 75. Minute – unter gütiger Mithilfe der Gästedefensive. "Da ist die Struktur schwach. Es darf nicht der rechte Außenverteidiger zum Kopfball. Ob es ein Torwartfehler war, ist schwer zu beurteilen", ärgerte sich Atalan nach dem Spiel im Interview mit "Magenta Sport". Kai Eisele machte bei dem Abschluss aus spitzen Winkel in der Tat keine glückliche Figur, allerdings hätte bereits die Entstehung verhindert werden müssen. Ein Abstoß, ein gewonnenes Kopfballduell im Mittelfeld und ein Querpass genügten Großaspach, um zum Torerfolg zu kommen.

Kapitän Mai sieht ein Kopfproblem

Nach zuletzt 18 Gegentreffern in vier Spielen gelang es den Hallensern immerhin, nicht allzu viel zuzulassen. Dies betonte auch Sebastian Mai: "Wir haben heute mal nicht so viele Gegentore bekommen, darauf können wir aufbauen. Wir müssen jetzt schauen, dass wir Woche für Woche kämpfen und unsere Punkte holen." Für den 26-jährigen Kapitän liegt das Problem vor allem im mentalen Bereich: "Viel spielt sich natürlich in den Köpfen ab, das ist klar. Wir haben kein riesiges Selbstbewusstsein". Man müsse die Situation "annehmen" und versuchen "das Beste daraus zu machen". Atalan schätzte der Innenverteidiger derweil als "ruhigen, besonnenen Typen" ein, "sehr positiv. Er muss erstmal bei uns in die Köpfe schauen, um da ein paar Dinge zu lösen. Dann werden wir da unten rauskommen."

"Das Team ist intakt"

Die Zahlen lesen sich erschreckend: Von den letzten zehn Pflichtspielen gingen neun verloren, in diesem Kalenderjahr steht Halle noch ohne jeden Punkt da. Der letzte Sieg datiert vom 30. November (1:0 gegen Duisburg). Seitdem wurde Halle in der Tabelle durchgereicht und steht auf Rang 15 der Tabelle. Der erste Abstiegsplatz ist nur noch drei Punkte entfernt. "Wir müssen noch mehr investieren, selbstbewusster werden“, forderte Atalan. Vom Offensivspiel seiner Mannschaft erhoffe sich der 39-Jährige deutlich mehr: "Ich erwarte, dass man sich mehr Torchancen erarbeitet, um es zu erzwingen. Ich kenne die Jungs erst seit drei Tagen, aber das Team ist intakt. Ich bin mir hundertprozentig sicher, dass wir es hinkriegen." Kommenden Sonntag gibt es die Chance auf Besserung, wenn der HFC den FC Ingolstadt empfängt.

   

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