HFC-Rückschritt in Köln: "Wissen, dass wir im Abstiegskampf sind"
Nachdem der Hallesche FC am vergangenen Wochenende mit der Last-Minute-Aufholjagd gegen Uerdingen den vermeintlich Befreiungsschlag gesetzt hatte, musste die 0:2-Pleite in Köln wieder als Rückschritt gewertet werden. Die Saalestädter verloren verdient und wissen, "dass wir im Abstiegskampf sind."
Abstiegssorgen bleiben
Ein kurzer Blick auf das Torverhältnis reicht aus, um festzustellen, wo es beim Halleschen FC klemmt. So hat die Schnorrenberg-Elf nicht nur die ligaweit meisten Gegentreffer (53) hinnehmen müssen, sondern zugleich so wenige Tore geschossen (36), dass nur der SV Meppen (-19) eine noch schlechtere Tordifferenz aufzuweisen hat. "Das sind definitiv zu viele Gegentore", gestand der Trainer am "Telekom"-Mikrofon ein. "Das ist ja etwas, das uns jetzt schon länger beschäftigt und auch stört." Es darf also als folgerichtig bezeichnet werden, wenn sich Halle der Abstiegssorgen trotz eines bemerkenswerten Zwischenspurts noch nicht entledigt hat.
Diesen Umstand unterstrich auch die Pleite in Köln, wo der HFC zwar nicht unterirdisch auftrat, letztlich aber doch chancenlos war. Nur in der Anfangsphase hatten die Gäste ordentlich mitspielen können, wirklich erwähnenswerte Torchancen waren allerdings nicht herausgesprungen. "Da haben wir auch in der einen oder anderen Situation die falsche Entscheidung getroffen und ein bisschen zu hektisch den Ball wieder verloren", fasste Florian Schnorrenberg auf der Pressekonferenz zusammen. Davon profitierten die Kölner, die gleichzeitig auf ihre Stärken im Konterspiel bauen konnten – Wunderlich besorgte Halles Rückstand (33.). Anschließend mühte sich der HFC, kam aber nicht mehr auf die Beine. Viktoria erhöhte durch Handle und hätte "vielleicht sogar noch höher gewinnen" können, wie Schnorrenberg zugab.
"Es wird eng bis zum letzten Spieltag"
Anschließend stand die Erkenntnis, dass Auswärtsspiele bei formstarken Teams wie der Kölner Viktoria aktuell nicht als Gradmesser für Halle dienen können. Überhaupt stellen Auftritte in der Fremde ein Problem dar: Halle wartet noch auf den ersten Auswärtssieg im Jahr 2021. Die dürftige Bilanz sorgt dafür, dass es nach wie vor nur fünf Zähler bis zur Abstiegszone sind. Und so fordert der Cheftrainer: "Wir müssen einfach unsere Leistung abliefern und punkten. Das ist entscheidend. Ob es nun fünf Punkte sind oder drei – wir wissen die ganze Zeit, dass wir im Abstiegskampf sind. Es wird wahrscheinlich eng sein bis zum letzten Spieltag."
Immerhin bietet sich dem HFC schon am Dienstag die Chance auf eine passende Antwort. Dann steht die Partie gegen den SC Verl an – glücklicherweise ein Heimspiel. Trotzdem wird Halle alles investieren müssen. "Diese Intensität, die brauchen wir, die müssen wir bringen", stellte Kapitän Jonas Nietfeld fest. "Vielleicht noch kompakter, noch besser als Team – und dann können wir gegen Verl wieder punkten."