HFC-Serien gerissen: Schnorrenberg will keine Ausreden gelten lassen

Außer Spesen nichts gewesen: Der Hallesche FC hatte nach der 2:4-Niederlage beim unverändert stark aufspielenden Aufsteiger SC Verl und dem abrupten Ende seiner Erfolgsserien auf der über 300 km langen Rückreise nichts anderes als eine gehörige Portion Ernüchterung im Gepäck.
"Fünf schlechte Minuten zum Auftakt"
Die Lektion vom Anpfiff als Spielbeginn hatte das Team von Trainer Florian Schnorrenberg schon nach sechs Minuten erteilt bekommen. "Wir hatten sehr schlechte fünf Minuten zum Auftakt“, kommentierte der Coach den schnellen 0:2-Rückstand durch die Schlafmützigkeit seiner Elf in der ganz frühen Anfangsphase im "MagentaSport"-Interview.
Noch augenfälliger als die fehlende Aufmerksamkeit in den ersten Minuten jedoch war nach dem durchaus verdienten Anschlusstreffer durch Terrence Boyds neunten Saisontreffer (44.) und dem Seitenwechsel im zweiten Abschnitt der leistungsmäßige Einbruch statt der erwarteten Aufholjagd. Die Saalestädter hatten dem engagierten Spiel der Platzherren immer weniger entgegenzusetzen und kamen nicht mehr wirklich in die Nähe des Ausgleichs.
"Das 2:1 war eigentlich zu wenig für den Aufwand, den wir betrieben haben. Aber es war bis auf den Start eine richtig gute Halbzeit von uns. In der zweiten Halbzeit haben wir es einfach nicht mehr geschafft, die Flügel zu doppeln, obwohl Verl dafür bekannt ist und es auch richtig gut gemacht hat“, fasste Schnorrenberg die frustrierende Entwicklung der Begegnung trotz der nur statistisch relevanten Ergebnisverbesserung durch Stipe Vucur (84.) zusammen: "Aufgrund der zweiten Halbzeit war die Niederlage sehr verdient.“
"Englische Wochen kosten immer Kraft“
Auf der Suche nach Ursachen für den etwas unerwarteten Dämpfer verwies der HFC-Trainer auf die enorme Beanspruchung seiner Mannschaft besonders seit Mitte November mit drei Englischen Wochen nacheinander. Solche Belastung würden "immer Kraft kosten", räumte Schnorrenberg zwar ein, hätte sich jedoch offenbar dennoch mehr Widerstand seiner Spieler erhofft: "Das dürfen wir nicht als Ausrede gelten lassen."
Der beendete Höhenflug nach zuletzt drei Siegen in Serie und insgesamt sogar sechs Spielen nacheinander ohne Niederlage (zwölf Punkte) lässt sich für Halle grundsätzlich aber gut verschmerzen. Obwohl Schnorrenbergs Team auf den achten Rang abrutschte, sind die vorderen Plätze vor dem Gastspiel des neuen Spitzenreiters Dynamo Dresden am Samstag weiterhin in Schlagdistanz und der Vorsprung auf den roten Bereich des Tabellenkellers unverändert beruhigend groß (neun Zähler).
Bitter aufgestoßen dürfte Schnorrenberg allerdings die gelb-rote Karte gegen Rückkehrer Marcel Titsch Rivero im ersten Spiel nach seiner Verletzungspause n der dritten Minute der Nachspielzeit sein. Durch den Platzverweis fällt der Mittelfeldspieler gegen Dresden gleich wieder aus.