HFC-Stürmer Boyd erlebte Anschlag in Halle in Tatortnähe

Der Anschlag in Halle, bei dem am Mittwoch zwei Menschen getötet und mindestens zwei weitere verletzt wurden, trifft auch den Halleschen FC schwer. Während eines der beiden Opfer ein aktives Mitglied der HFC-Fanszene war, erlebte auch ein Spieler des Vereins die Tat aus unmittelbarer Nähe mit. Stürmer Terrence Boyd saß während des Anschlags für ein Interview in einem nur 300 Meter entfernten Café und erlebte die Situation mit großem Schrecken. 

"Ich hatte ein Herzklopfen wie noch nie zuvor" 

"Wir sollten alle auf den Boden und weg von Fenstern und Türen. Draußen ist ein Amokläufer unterwegs. In diesem Moment hatte ich ein Herzklopfen wie noch nie zuvor", erinnert sich Halles Stürmer Terrence Boyd gegenüber der "Bild" an den Moment, in dem der Wirt des Lokals "The Shabby" seine Gäste vor dem in unmittelbarer Nähe stattfindenden Anschlag warnte. Der 28-jährige Amerikaner war gerade dabei, der "Sport Bild" ein Interview zu geben, als der rechtsextreme Stephan B. (27) im Paulusviertel nördlich der Innenstadt um sich schoss und dabei zwei Menschen tötete – darunter einen Fan des Halleschen FC. Zuvor hatte der Attentäter erfolglos versucht, in eine Synagoge zu gelangen, in der zu diesem Zeitpunkt 70 bis 80 Gläubige den höchsten jüdischen Feiertag "Jom Kippur" feierten.

"Ich habe noch nie soviel Polizei vorbeifahren sehen", erzählt Boyd von der halben Stunde, in der er sich zusammen mit den anderen Gästen in dem Café verschanzte, bevor er wieder sicher nach draußen auf die Straße konnte. "Als erstes habe ich meine Frau angerufen. Ich musste sie beruhigen. Das ist alles so krass gewesen."

Boyd nimmt anschließend noch am Training teil 

Boyd, der seit dieser Saison für den Halleschen FC spielt, fuhr anschließend sogar noch zum Training, an dem er nach Absprache mit Trainer Torsten Ziegner auch teilnahm, um vor allem auf andere Gedanken zu kommen. Den Anschlag komplett ausblenden kann und will im Verein aber natürlich niemand. In einer Stellungnahme zeigte sich der HFC "unter Schock", schreibt von einem "schwarzen Mittwoch" und "dramatischen und unfassbaren Vorfällen" und trat am Donnerstag im Testspiel gegen Erzgebirge Aue (3:2) mit Trauerflor an.

   

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