HFC verliert in Osnabrück: Gogia belohnt sich zum Abschied nicht
Zum Saisonabschluss gastierte der Hallesche FC beim VfL Osnabrück. Für beide Mannschaften stand nicht mehr viel auf dem Spiel, dennoch ließ HFC-Coach Sven Köhler Experimente in der Startformation bleiben. Haargenau dieselbe Elf wie bei der 1:2 Heimniederlage gegen Mainz II lief auch im Stadion an der Bremer Brücke auf, und wieder blieb das Team punktlos: Nach ausgeglichenem Start übernahm der VfL mehr und mehr das Zepter und setzte sich letztlich verdient mit 2:0 durch. Halle und Osnabrück beenden die Saison damit als Tabellennachbarn auf den Positionen 10 bzw. 11.
Anfangsschwung nicht genutzt
Die Saalestädter begannen das Spiel engagiert, in den Anfangsminuten sah es so aus, als wollten sie ihrer ohnehin glänzenden Auswärtsbilanz noch einige Zähler hinzufügen. Insbesondere bei der Doppelchance von Osawe und Furuholm in der achten Minute konnte sich Osnabrück bei Fortuna und Keeper Heuer Fernandes bedanken, dass Halle nicht in Führung ging. Etwas Verwertbares sprang aus der Überlegenheit zu Spielbeginn jedoch nicht heraus, stattdessen musste HFC-Keeper Lomb in der 30. Minute hinter sich greifen, nachdem Addy-Waku Menga ihn umkurvt und anschließend eingenetzt hatte.
Auf beiden Seiten: Scheidende Spieler hochmotiviert
Letztmals im Trikot des Halleschen FC lief an diesem Samstag Akaki Gogia auf. Der Deutschgeorgier hat sich in seinem zweiten Jahr beim HFC deutlich weiter entwickelt, sammelte fleißig Scorerpunkte (11 Treffer und 10 Vorlagen) und machte zudem mit seiner starken Technik auf sich aufmerksam. Lohn ist der Sprung in die zweite englische Liga zum FC Brentford. Die erfolgreiche Zeit in Halle wollte Gogia offenbar standesgemäß beenden, immer wieder war der Mann mit der Rückennummer 11 eine wichtige Schaltstation im Angriffsspiel der Rot-Weißen. Ein Tor blieb ihm aber dennoch verwehrt. Ähnlich engagiert trat Stanislav Iljutcenko bei den Osnabrückern auf. Der 24-jährige, der wohl zum MSV Duisburg wechseln wird, brachte Halles Abwehr immer wieder in ein Durcheinander. Die Viererkette der Sachsen-Anhalter bekam Iljutcenko, der letztendlich an beiden Toren beteiligt war, nie vollständig in den Griff.
Fans feiern trotz Niederlage
Durch die Niederlage rutschte der HFC in der Tabelle noch auf Position 10 und beendete das Drittligajahr damit um eine Position schlechter als im Vorjahr. Dies tat der guten Stimmung jedoch keinen Abbruch. Die Hallenser feierten nach dem Spiel gemeinsam mit den rund 250 mitgereisten Fans eine erfolgreiche Saison, der HFC-Anhang würdigte seine auswärtsstarken Kicker mit einem besonderen Transparent sowie einem eigens kreierten Pokal für die inoffizielle „Auswärtsmeisterschaft“. Das sich das Hallesche Paradoxon – das stärkste Auswärtsteam ist gleichzeitig schwächste Heimmannschaft – in der kommenden Spielzeit wiederholt, ist laut Sven Köhler eher unwahrscheinlich: „Wir hatten auswärts oft das Quäntchen Glück, das uns zuhause gefehlt hat. Über die Saison gleicht sich das aus, so kommt solch eine Serie zustande. Das wird aber vermutlich nicht nochmal passieren“, so der Fußballlehrer im Interview mit dem „MDR“.