HFC-Vorstand Rauschenbach: Das Ziel heißt 2. Bundesliga
Er tat sich hervor, als beim Halleschen FC fast die Lichter ausgingen. Nun machte er in einem internen Schreiben klar, wie die nächsten Schritte in Richtung einer erfolgreichen HFC-Zukunft aussehen müssen: Vorstandsmitglied Jens Rauschenbach rechnete mit der jüngeren Vergangenheit der Saalestädter ab – und macht laut einem "MDR"-Bericht gar seine Zukunft von den Ambitionen des Vereins abhängig.
Sportliches Ziel: 2. Bundesliga
Jens Rauschenbach war maßgeblich an der Rettung des Halleschen FC zu Jahresbeginn beteiligt. In einem internen Schreiben machte er nun deutlich, wie die strategische Ausrichtung des HFC zukünftig aussehen soll. "Für ein einfaches 'Weiter so' ohne strategische Erneuerung stehe ich nicht zur Verfügung", stellte der Unternehmer klar. Vielmehr sieht Rauschenbach eine erfolgreiche Zukunft des Traditionsvereins nur in der Verbindung mit ambitionierten Zielen.
Konkret: Das Vorstandsmitglied möchte mit Halle in die 2. Bundesliga. Unter anderem die enge Leistungsdichte in der Spielklasse mache das Vorhaben realistisch. "Die geringe Chance", so Rauschenbach, "kann sich in der verrückten Liga selbst in dieser Saison ergeben, wenn wir oben mitspielen können." Gleichzeitig ist dem 48-Jährigen durchaus bewusst: "Erfolg ist im Fußball nicht planbar, aber die Chancen dazu können durch Budget und Maßnahmen vergrößert werden." Damit kommt der Verantwortliche im Bereich Finanzen und Marketing zu konkreten Problemfeldern, die zukünftig auf Führungsebene abgearbeitet werden sollen.
Weiterentwicklung und Professionalisierung in allen Bereichen
Mit der Ablösung des alten Vorstands und den Verpflichtungen von Cheftrainer Torsten Ziegner sowie Sportdirektor Ralf Heskamp sei der erste Schritt bereits bewältigt. Nun gelte es jedoch, die organisatorische Weiterentwicklung und Professionalisierung voranzutreiben. Dabei schließt das Vorstandsmitglied ausdrücklich alle Bereiche des Tagesgeschäfts mit ein. Von rückläufigen Sponsoringeinnahmen über personelle Fehlbesetzungen bis zur rückständigen Nachwuchsarbeit – Potenzial zur Verbesserung scheint auf verschiedensten Ebenen zu bestehen.
Eines der größten Sorgenkinder: Das Sponsoring. Hier gebraucht Rauschenbach gar das Wort "desolat". Denn "die geplanten Sponsoringeinnahmen wurden über die letzten Saisons stets erheblich unterschritten und waren rückläufig." Überhaupt könne die nachhaltige sportliche Weiterentwicklung letztlich nur über ein höheres Budget erreicht werden. Dazu seien wiederum Fortschritte auf verschiedenen Ebenen nötig: Diese Entwicklung "betrifft die weitere Verankerung in der Region, die Gewinnung von ersten überregionalen Sponsoren, die notwendige Erhöhung der Mitgliederzahlen, die weitere Verbesserung der Sponsorenbetreuung und des Mikrosponsorings und natürlich eine nachhaltige Erhöhung von Zuschauerzahlen." Weitere Forderung: Ein klares Bekenntnis der Stadt und der Sponsoren zum Verein.
Vorteil des FCM "gilt es gemeinsam aufzuholen"
Im letzten Teil seines Rundumschlags vergleicht Jens Rauschenbach die Entwicklung beim Halleschen FC mit der des ungeliebten Nachbarn aus Magdeburg. Gerade im Nachwuchsbereich bestehe enormer Handlungsbedarf – hier habe der FCM einen nicht zu leugnenden Wettbewerbsvorteil. "Dies gilt es gemeinsam aufzuholen, um unsere Talente auch halten und entwickeln zu können." Immerhin hier ist ein Erfolg zu verzeichnen – wenngleich ein recht später: Der Antrag der Saalestädter auf Zulassung als Nachwuchsleistungszentrum des DFB ist mittlerweile gestellt.
Abschließend ist es Rauschenbach ein Anliegen, mit seit längerer Zeit zu vernehmenden Gerüchten aufzuräumen. Das Vorstandsmitglied deutlich: "Ich strebe nicht das Präsidentenamt an." Vielmehr sei er zufrieden mit der aktuellen Konstellation: "Unser jetziges Vorstandsteam mit seinen Personen und Kompetenzen funktioniert und ist bewährt."