HFC will sich für Abschaffung von Montagsspielen einsetzen

Dass seit dieser Saison regelmäßig am Montagabend gespielt wird, ist vielen Fans ein Dorn im Auge – immer wieder kam es in den vergangenen Monaten zu Protesten. Aber auch bei den ersten Vereinen regt sich nun Widerstand.

Umfangreiche Proteste angekündigt

Wenn es am heutigen Montagabend zum Ostduell zwischen dem F.C. Hansa Rostock und dem Halleschen FC kommt, wird im Ostseestadion eine seltsam Atmosphäre herrschen. Während die Rostocker Anhänger einen 90-minütigen Stimmungsverzicht angekündigt haben, reisen die aktiven HFC-Fans aus Protest gar nicht erst an. Vor dem Anpfiff sollen auf den Tribünen zudem mehrere Protest-Spruchbänder hochgehalten werden – diese hat die Kogge mit von Fans eingesendeten Sprüchen angefertigt.

Ohnehin lehnt der F.C. Hansa die Partien am Montagabend klar ab, vor allem aus wirtschaftlichen Gründen: "Montagspiele kosten uns richtig Geld", beklagte Hansa-Boss Robert Marien zuletzt einen Einnahmeverlust von 40.000 bis 50.000 Euro pro Spiel – allein an Zuschauereinnahmen. Nachdem sich die Kogge schon vor der Saison als einziger Drittligist nicht zu den Montagsspielen bekannt hatte, regt sich nun auch beim Halleschen FC Widerstand.

"Montagsspiele perspektivisch abschaffen"

Wie der HFC-Vorstand auf Anfrage der "Mitteldeutschen Zeitung" (MZ) erklärte, wolle man sich für die Abschaffung von Montagsspielen einsetzen: "Wir empfehlen dem Deutschen Fußball-Bund, dies in künftigen Vermarktungsverhandlungen zu berücksichtigen, dem Beispiel der DFL zu folgen und Montagsspiele perspektivisch abzuschaffen." In den beiden Bundesligen finden – auch nach Fan-Protesten – ab der Saison 2021/22 keine Partien mehr am Montagabend statt.

In der 3. Liga hingegen wird es mindestens bis 2022 Montagsspiele geben – bis dahin läuft der aktuelle TV-Vertrag zwischen dem DFB und der Telekom. Und der magentafarbene Rechteinhaber scheint durchaus Interesse daran zu haben, auch über 2022 hinaus Spiele am Montagabend zu übertragen. Telekom-Sprecher Malte Reinhardt sprach Anfang März gegenüber liga3-online.de von einem "attraktiven Sendeplatz" und davon, dass man ab 2021 eine "exklusive Anstoßzeit" habe.

Umdenken beim HFC

Doch wie kommt es zum Umdenken beim HFC, der sich im Vorfeld der Spielzeit noch zur Einführung der Montagsspiele bekannt hatte? "Bislang waren Montagsspiele für unseren Halleschen FC nur Theorie, die Tragweite und negativen Auswirkungen nicht konkret abzuschätzen. Jetzt merken wir in einer entscheidenden Saisonphase, wie groß die Nachteile sind", so die Vereinsspitze gegenüber der "MZ".

Gemeint ist die fehlende Fan-Unterstützung beim Spiel in Rostock, nur etwa 100 Anhänger werden erwartet. "Die Entfernung von fast 400 Kilometern und über 15 Stunden Bahnreisezeit ist für unsere Fans an einem Montag schwer überwindbar." Außerdem würden die Fan-Proteste dem Image der Liga schaden. Ob der DFB einlenken wird? Ungewiss.

   

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