Hildmann stolz nach 2:1 gegen Haching: "Brutal wichtig"
In einer höchst emotionalen Partie rang der SC Preußen Münster etwas überraschend die favorisierte SpVgg Unterhaching mit 2:1 nieder. Als Schlüsselfaktoren machten die Spieler und Trainer Sascha Hildmann im Nachgang vor allem die brutal effektive erste Halbzeit der Adlerträger sowie die mutige Entscheidung des Unparteiischen unmittelbar nach Wiederanpfiff aus.
"Das Einzige, was zählt"
"Der Sieg war brutal wichtig für uns", schnaufte ein sichtlich erleichterter Sascha Hildmann im Anschluss an die nervenaufreibenden 90 Minuten zuvor in die Mikrofone der "Telekom". Soeben hatten seine Mannen die SpVgg Unterhaching in einem emotionalen Fight mit 2:1 niedergerungen und dabei alles in die Waagschale geworfen. "Wir haben uns heute meiner Meinung nach mit viel Leidenschaft den Sieg geholt. Die Mentalität, das Temperament und die Motivation der Mannschaft sind für mich in der aktuellen Situation das Einzige, was zählt", strahlte der SCP-Coach und gab sich selbstbewusst: "Wenn du diese Komponenten jeden Spieltag reinwirfst, hast du gute Chancen, den Klassenerhalt noch zu sichern." Zwar hatte seine Mannschaft vor allem im ersten Durchgang nur sehr geringe Spielanteile und überließ den Ballbesitz zu großen Teilen den Gästen aus Bayern, setzte aber zum richtigen Zeitpunkt die Nadelstiche und zeigte sich gnadenlos effektiv in der Chancenverwertung.
"Wir haben in der ersten Halbzeit zwei gute Konter gefahren und ich bin natürlich glücklich, dass ich der Mannschaft da mit meinen beiden Assists helfen konnte", freute sich dementsprechend auch Mannschaftskapitän Julian Schauerte, der den Führungstreffer durch Lucas Cueto (17.) ebenso mustergültig vorbereitete, wie auch zehn Minuten später das 2:0 durch Marco Königs (27.). "Im zweiten Durchgang war es dann etwas schwerer für uns. Zum Glück haben wir in der ersten Halbzeit den Grundstein für den Sieg heute gelegt. Für uns sind drei Punkte in so einer Phase wahnsinnig wichtig", so der Außenverteidiger weiter.
Viel Lob für Schiri-Courage
Sowohl Schauerte als auch sein Übungsleiter Hildmann waren sich einig, dass neben dem disziplinierten und effektiven Auftreten auch die Szene unmittelbar nach der Pause entscheidend für den so wichtigen Heimdreier war, als Schiedsrichter Lukas Benen nach einem vermeintlichen Handspiel von Münsters Steurer zunächst auf den Punkt zeigte, die Entscheidung jedoch nach Rücksprache mit dem Verursacher und seinem Assistenten zurückzog (50.). "Man sieht ganz klar, dass Steurer im Gesicht getroffen wird. Wenn er den Elfmeter nicht zurücknimmt, hätte ich an nichts mehr geglaubt", urteilte Hildmann nach Betrachtung der Szene, lobt aber auch die Courage des Referees: "Ich bin sehr froh, dass der Unparteiische die Stärke und das Rückgrat bewiesen hat, den Elfmeter zurückzunehmen. Alles andere wäre grob fahrlässig gewesen." In ein ähnliches Horn stieß auch Schauerte, der jedoch vielmehr "das Glück heute auch ein bisschen auf unserer Seite" sah und anmerkte: "Ich kann dem Unparteiischen nur einen Riesenrespekt zollen, dass er die Entscheidung ohne Videoassistent zurücknimmt."
Trotz permanenten Anrennens der Hachinger und mehreren kniffligen Szenen gerade zum Ende der Partie, brachten die Münsteraner das 2:1 letztlich laut Hildmann mit "sehr viel Aufwand" und einer "unglaublichen Laufbereitschaft" über die Zeit. "Ich freue mich einfach wahnsinnig", so der glückliche Preußen-Coach abschließend, der mit seinem Sportclub schon am kommenden Mittwoch beim direkten Abstiegskontrahenten aus Großaspach gastiert. Bei einem Sieg könnten die Preußen endgültig zum rettenden Ufer aufschließen.