"Hochgradig peinlich": Schwabl beklagt Beleidigungen
Beim 1:6 in Mannheim kassierte die SpVgg Unterhaching die höchste Niederlage seiner Drittliga-Geschichte. Kapitän Markus Schwabl fand nach Spielende klare Worte, monierte allerdings ein Foul vor dem 1:1 und beklagte Beleidigungen einzelner Waldhof-Fans.
Schwabl sieht "klare Fehlentscheidung" vor 1:1
Er musste sich erstmal sammeln, als er zum Interview mit "MagentaSport" kam, Hachings Kapitän Markus Schwabl. "Wir müssen uns bei allen mitgereisten Fans für die zweite Halbzeit entschuldigen", sagte der 33-Jährige, nachdem seine Mannschaft im Anschluss an eine 1:0-Führung zur Pause im zweiten Durchgang gleich sechs Gegentreffer kassiert hatte. "Das hat nichts mit dem zu tun, wie wir sein wollen, wie wir spielen wollen. Natürlich war jeder Schuss drin, aber das war ein Verteidigungsverhalten, wie es unseren Ansprüchen nicht genügt und unserem Verein mit den Werten, die wir verkörpern wollen, auch nicht würdig ist", fand der Abwehrspieler klare Worte.
Womöglich wäre es zu der krachenden Niederlage nicht gekommen, wäre unmittelbar vor dem 1:1 ein Foulspiel an Schwabl gepfiffen worden, der bei einem Luftzweikampf mit Fridolin Wagner zu Boden gegangen war. "Das ist ein klares Foul, er schubst mich von hinten weg", schimpfte der 33-Jährige. "Ich habe zum Schiedsrichter gesagt, dass es dafür die Note 6 gibt." Gleichwohl war Schwabl bewusst, "dass es bei einem 1:6 jetzt fast schon peinlich ist, über das 1:1 zu reden, aber so geht die ganze Misere los. Wenn das 1:1 nicht fällt, spielst du es ein bisschen anders runter". Der Präsidenten-Sohn sprach von einer "klaren Fehlentscheidung" und meinte: "Das passt zu diesem Tag." Die Niederlage am Unparteiischen festmachen wollte Schwabl aber keinesfalls: "Da wäre ich ja wahnsinnig." Dafür sei die zweite Halbzeit einfach "indiskutabel schlecht" gewesen. "Aber ich werde den Charakter der Mannschaft dennoch niemals infrage stellen."
Gestört wurde das Interview durch einen Zwischenruf von der Haupttribüne, was Schwabl dazu veranlasste, um Kritik an Teilen der Fans zu üben. "Das sagt alles aus über die Fans, die mich das ganze Spiel über beleidigt haben." Der 33-Jährige betonte, dass es nur ein paar Anhänger gewesen seien und die übrigen Fans für eine "geile Stimmung" gesorgt hätten, "aber wenn ich Einzelne sehe, ist das hochgradig peinlich". Der SV Waldhof entschuldigte sich im Nachgang bei Schwabl.
Kein Vorwurf von Unterberger
Trainer Marc Unterberger wollte darauf nicht eingehen, sondern sprach von einer "tollen Kulisse. Es hat Spaß gemacht, hier zu spielen". Wenngleich das Spiel in der zweiten Halbzeit natürlich weniger Spaß machte. Es sei "sehr, sehr schmerzhaft", so eine deutliche Niederlage zu kassieren, "die am Ende wahrscheinlich auch nicht hätte sein müssen". Obwohl Unterhaching in seiner Vereinsgeschichte nur zweimal noch höher verloren hat (jeweils 2:7), warb der Coach dafür, den Gesamtkontext zu betrachten, nachdem seine Mannschaft durch Keller mit dem Pausenpfiff in Führung gegangen war.
"Bis zum 1:2 waren wir die bessere Mannschaft. Und wie die Jungs nach dem 1:1 und 1:2 reagiert haben, war top." Gegen Traumtore und abgefälschte Schüsse könne man dann nichts machen. Entsprechend sah Unterberger auch "keine indiskutable Leistung über 90 Minuten" und könne seiner Mannschaft daher auch "keinen groben Vorwurf" machen. Es kam alles zusammen." Nun gelte es, die dritte Pleite in Folge schnell abzuhaken. "Das darf nicht lange in den Köpfen bleiben." Zumal es schon am Mittwoch mit dem Nachholspiel in Saarbrücken weitergeht. Schwabl kündigte an: "Ich werde vorneweg marschieren und die Jungs wieder aufbauen."