Hochspannung um den Aufstieg: Vierkampf statt Dreikampf
Lange zogen Dynamo Dresden, Hansa Rostock und der FC Ingolstadt an der Tabellenspitze einsame Kreise, doch mittlerweile ist aus dem Dreikampf um den Aufstieg ein Vierkampf geworden. Gerade mal fünf Punkte liegen zwischen den Klubs, sodass ein spannendes Saisonfinale garantiert ist.
Vorsprung deutlich geschrumpft
Satte 13 Zähler! So groß war Mitte März der Abstand zwischen Tabellenführer Dynamo Dresden und dem Viertplatzierten 1860 München. Doch weil Dynamo seitdem nur einen Punkt aus drei Partien holte, 1860 aber zeitgleich dreimal hintereinander gewann, darunter auch gegen Dresden, trennen beide Klubs jetzt nur noch fünf Punkte. Und auch der historische Abstand von neun Zählern zwischen Ingolstadt (3.) und den Löwen (4.) ist auf gerade mal vier Zähler zusammengeschrumpft. Auch das Spitzentrio liegt nun deutlich enger beieinander: Hatten Dresden im März zwischenzeitlich noch sechs Zähler Vorsprung auf Rang drei, ist es jetzt gerade mal noch ein Punkt.
Entsprechend glücklich können sich die Sachsen schätzen, dass die 0:2-Pleite bei Schlusslicht Unterhaching am Sonntag zumindest tabellarisch keine Auswirkungen hatte – weil auch Ingolstadt (2:2 gegen Bayern II) und Rostock (0:2 gegen Magdeburg) tags zuvor nicht gewinnen konnten. Nur der TSV 1860 München ging beim 3:2 gegen Verl als Sieger vom Platz, ist damit der große Gewinner des Spieltages und mischt nach fünf Siegen aus den letzten sechs Partien wieder voll oben mit.
Favorit kaum auszumachen
Vor den letzten sieben Spieltagen deutet sich also ein spannendes Rennen um die 2. Liga an – ein Favorit ist derzeit kaum auszumachen. Während Dynamo über die beste Abwehr verfügt (nur 26 Gegentore), aber gleichzeitig schon seit drei Partien torlos ist, stellen die Löwen mit 57 Toren zusammen mit dem SC Verl die beste Offensive der 3. Liga. Vor allem Sascha Mölders könnte sich als Trumpf erweisen, der 36-Jährige traf schon 20 Mal. Entsprechend haben die Sechziger auch die beste Tordifferenz, was ebenfalls noch von Bedeutung sein könnte. Ingolstadt ist derweil das beste Heimteam (elf Siege, drei Unentschieden, eine Niederlage), während Rostock vor allem über die Mentalität kommt, nach Führung noch nie verloren hat und auch mehrere enge Spiele spät für sich entscheiden konnte. Welche Stärke am Ende ausschlaggebend ist, wird in fünfeinhalb Wochen feststehen.
Für den direkten Aufstieg haben in der Geschichte der 3. Liga im Schnitt 72 Punkte gereicht. Dresden bräuchte aus den letzten sieben Partien demnach noch 13 Punkte, Rostock und Ingolstadt jeweils 14 und 1860 immerhin 18 Zähler. Klar ist: Die Relegation würden alle Klubs am liebsten vermeiden – auch wenn der Drittligist meistens als Sieger aus den beiden Entscheidungsspielen gegen den 16. der 2. Liga hervorgegangen ist. Doch vor allem das letzte Jahr hat gezeigt, wie dramatisch man den Aufstieg in letzter Sekunde noch verpassen kann. Entsprechend heiß wird der Kampf um die beiden direkten Aufstiegsplätze werden, das Duell zwischen Ingolstadt und 1860 am letzten Spieltag könnte dann ein echtes Endspiel werden.