Höhenflug gestoppt: Cottbus in der Realität angekommen
Nach sieben Punkten und der Tabellenführung nach drei Spieltagen ist Energie Cottbus am Sonntag mit dem 1:3 bei den Würzburger Kickers auf dem harten Boden der Realität angekommen – und hätte dabei durchaus noch härter aufschlagen können.
Zweites Gegentor sorgt für Diskussionen
3:0 gegen Rostock, 2:0 gegen Wiesbaden und ein 2:2 gegen Unterhaching, das sich aufgrund von zwei Last-Minuten-Toren wie ein Sieg anfühlte: Eine ganze Region schwebte nach dem Traumstart von Energie Cottbus auf Wolke 7, nun wurde der Höhenflug abrupt gestoppt. Dass die Niederlage beim zuvor noch punktlosen Tabellenschlusslicht verdient war, daran ließ Trainer Claus-Dieter Wollitz nach Spielende keine Zweifel aufkommen – im Gegenteil: "Wir hätten auch höher verlieren können." Selbst ein 0:5 oder gar ein 0:6 seien möglich gewesen, so der 53-Jährige auf der Pressekonferenz im Anschluss an die Partie.
Bereits nach 28 Minuten brachte Orhan Ademi die Kickers nach einem laut Wollitz "nicht drittligawürdigen Ballverlust" in Führung. "Da kann man den Ball auch mal auf die Tribüne schießen", haderte der Cottbuser Übungsleiter. Noch vor der Pause erhöhte Simon Skarlatidis auf 2:0 (44.) – auch wenn der Treffer für Diskussionen sorgte: "Das war aus meiner Sicht ein klares Foul", schimpfte Wollitz und meinte den Ellenbogen-Einsatz von Baumann gegen Marc Stein, der daraufhin am Boden liegen geblieben war. Doch ausschlagend für die Niederlage sei diese Szene nicht gewesen, wie der Energie-Coach klarstellte.
"Lassen uns nicht aus der Bahn werfen"
Zur Pause brachte Wollitz mit Streli Mamba, der überraschend nicht in der Startelf stand, einen weiteren Stürmer. Doch am schwachen Auftreten der Cottbuser änderte sich nichts, bereits nach 68 Minuten war die Partie zugunsten der Hausherren, die anschließend mehrere Großchancen vergaben, entschieden. Der späte Treffer von Mamba (89.) mit der einzigen echten Cottbuser Torchance war dann lediglich noch eine Randnotiz – nach Spielende haderte er am "Telekom"-Mikrofon: "Es ist bitter, nach dem guten Start so eine Niederlage einstecken zu müssen."
Den Grund für die Pleite hatte Wollitz derweil schnell ausgemacht: "Uns hat die Frische gefehlt. Daher haben wir unsere Power nicht auf den Platz bekommen." Zudem verlor Cottbus ungewohnt viele Zweikämpfe. Der Energie-Coach will nun die "richtigen Lehren" aus dem Spiel ziehen. "Das hat nach der Testspiel-Niederlage gegen Magdeburg auch schon gut geklappt", blickte Wollitz zurück. Lasse Schlüter merkte derweil an: "Wir lassen uns von diesem Rückschlag nicht aus der Bahn werfen, werden die Fehler analysieren und es im nächsten Spiel wieder besser machen." Nach der ersten Niederlage (seit März) sind die Lausitzer auf den fünften Tabellenplatz abgerutscht, blicken aber noch immer auf einen guten Saisonstart zurück. Bevor es am 25. August zum Duell mit dem SV Meppen kommt, ist Energie am Mittwoch zunächst im Landespokal beim BSC Fortuna Glienicke gefordert, ehe am Montag das DFB-Pokalspiel gegen den SC Freiburg ansteht.