Türkgücü plant zweite Mannschaft und hofft auf Ausnahme
Um Reservisten und Nachwuchsspielern eine Wettkampfmöglichkeit zu bieten, will Türkgücü München eine zweite Mannschaft anmelden. Diese soll nach den Vorstellungen des Klubs aber nicht wie eigentlich üblich in der untersten Liga an den Start gehen, sondern einige Etagen höher. Das Bayrische Fußball-Verband (BFV) lehnt das ab.
"Höhere Ligaebene wird dem Spielniveau gerecht“
"Wir stehen mit dem BFV im Austausch und lassen prüfen, ob wir unter Umständen nicht auf einer höheren Ligaebene einsteigen können, die dem spielerischen Niveau gerecht wird“, bestätigt Türkgücüs Kaderplaner Roman Plesche gegenüber "fupa.net" die Überlegungen des Klubs.
Hintergrund des Vorstoßes sind die Pläne der Münchner für einen außerordentlich großen Kader für ihre erste Drittliga-Saison. "Wir wollen“, erläutert Plesche die Gedankenspiele seines Vereins, "zum einen den Reservisten eine Wettkampfmöglichkeit bieten, zum anderen auch den nachrückenden Jugendspielern die Chance geben, bei uns Spielpraxis zu sammeln." Konkret hofft Türkgücü auf die Übernahme eines Modells aus dem Juniorenbereich. Dabei können Mannschaften bei einer Neuanmeldung direkt höher eingestuft werden, wenn das Leistungsniveau entsprechend ist.
BFV lehnt Ausnahme ab
Etwaige Kreis- oder Bezirksliga-Spiele unter einem eigens engagierten Trainer statt Drittliga-Begegnungen hält Plesche für Türkgücüs Profis auch für kein Problem: "Die Spieler stehen bei uns unter Vertrag. Wenn das die Anordnung des Vereins ist, müssen die Spieler diese auch befolgen."
Allerdings sind die Chance auf eine positive Rückmeldung des Verbandes auf die Initiative des Aufsteigers bestenfalls theoretischer Natur. "Eine Meldeliga wie bei den Junioren gibt es im Seniorenbereich nicht. Türkgücü München müsste wie jeder andere Verein auch, der eine zweite Mannschaft im Spielbetrieb haben möchte, ganz unten anfangen“, stellt BFV-Pressesprecher Fabian Frühwirth schon klar und bezifferte die Erfolgsaussichten des Münchner Antrags praktisch auf null: "In dem Fall eine Ausnahme zu machen, kann ich mir nicht vorstellen. Wo fängt man dann mit Ausnahmen an und wo hört man auf?"