Hoffnungen auf Saisonstart mit Fans steigen

Am Mittwochabend protestierten einige hundert Fans des F.C. Hansa Rostock vor dem Ostseestadion gegen Geisterspiele – das Motto: "Kein Saisonstart ohne Fans". Eine Hoffnung, die in Erfüllung gehen könnte.

Bundesligist erstellt Konzept

Zwar sind Großveranstaltungen in Deutschland noch bis zum 31. Oktober untersagt, allerdings sind Ausnahmen möglich. Etwa, wenn rückverfolgbar ist, wer im Stadion war, und wenn die Einhaltung der Hygieneregelungen sichergestellt ist. Diesbezüglich scheint es nun Fortschritte zu geben.

Wie die "Bild" berichtet, soll Bundesligist RB Leipzig ein Hygienekonzept für Spiele mit Zuschauern erstellt und dafür offenbar bereits die Zustimmung vom Gesundheitsamt in Leipzig erhalten haben. Das Konzept sieht vor, jeden zweiten Sitzplatz zu besetzen. Im Ostseestadion mit seinen 20.000 Sitzplätzen wären so immerhin 10.000 Zuschauer möglich. Gleiches würde für das Dresdner Rudolf-Harbig-Stadion gelten.

Gäste-Fans sollen nicht zugelassen werden, die Tickets sollen zudem nur an Dauerkarten-Besitzer vergeben, möglicherweise verlost und zudem personalisiert (Name und Handy-Nummer) werden. Zur Verringerung des Infektionsrisikos soll die Anreise zum Stadion nicht mit dem öffentlichen Nahverkehr erfolgen. Speisen im Stadion soll es nicht geben, Getränke (auch Alkohol) dagegen schon. Zudem gilt eine Maskenpflicht.

Pandemielage entscheidend

"Das Gesundheitsamt trägt das Konzept, was zunächst mit etwa der Hälfte der Zuschauer beginnen würde, insoweit grundsätzlich mit, wenn sich die Pandemielage weiter so positiv entwickelt und ab September seitens der Politik die Coronaschutzverordnungen so angepasst werden, dass Veranstaltungen mit Zuschauern wieder grundsätzlich erlaubt werden", so Ulrich Wolter, Director Operations bei RB, gegenüber der "dpa". 

Auch Bayern München, Borussia Dortmund und der 1. FC Köln sollen bereits ähnliche Konzepte erstellt haben. Detaillierte Planungen sollten am Donnerstag in einer Sonderkommission der Deutschen Fußball Liga (DFL) besprochen werden. Inwiefern dann auch in der 3. Liga wieder vor Zuschauern gespielt werden könnte, ist zwar noch offen. Die ersten Schritte, damit Geisterspiele zur neuen Saison der Vergangenheit angehören, sind aber in die Wege geleitet worden.