Holstein ärgert sich über das 0:1 und die vergebenen Chancen
„Bitter“, „unnötig“, „ärgerlich“ – so lauteten die Kommentare bei Holstein Kiel nach der 0:1-Niederlage in Magdeburg. Die Störche vergaben vor der Pause ein halbes Dutzend Hochkaräter, standen auch nach dem Seitenwechsel weitgehend sicher in der Abwehr und kassierten dann doch den Nackenschlag in der 85. Minute: Christian Beck traf für die Heimmannschaft zum Tor des Tages.
Statt Platz zwei stürzen die Störche auf elf ab
„Wir haben das Spiel in der ersten Halbzeit verloren, weil wir da unsere Dinger nicht gemacht haben“, stellte Steven Lewerenz fest. Der linke Flügelspieler hatte den Reigen der Kieler Tormöglichkeiten mit einem Lattenkopfball eingeleitet. Innenverteidiger Dominik Schmidt, der wenig später den FCM-Keeper Jan Glinker zu einer Glanzparade zwang, sieht das ähnlich: „Es war ein umkämpftes Spiel, in dessen erster Halbzeit wir die klare bessere Mannschaft mit den besseren Chancen waren.“ Auch nach Ansicht von Holstein-Trainer Markus Anfang hatten die Kieler an der Elbe „alles im Griff“ – sogar in der Druckphase der Magdeburger ab der 70. Minute: „In der zweiten Halbzeit habe ich gedacht, dass nichts mehr passieren wird.“ Die kalte Dusche durch Becks spätes Tor soll sein Team nun möglichst schnell wegstecken, betont Anfang: „Die Art und Weise, wie wir heute gespielt haben, war richtig gut. Ich kann keinem einen Vorwurf machen, nur die Effektivität vor dem Tor fehlt uns noch.“ Ins gleich Horn stößt Torhüter Kenneth Kronholm: „Wir haben das Spiel über 99 Prozent der Zeit gut bestritten und dann ist Magdeburg eiskalt und macht den einen Treffer. Wir müssen trotzdem das Positive mitnehmen.“ Ein weiterer Anlass für Frust an der Förde ist der Blick auf die Tabelle: Mit einem Sieg in Magdeburg wäre Holstein auf Platz zwei vorgestürmt. Stattdessen stürzten die Störche auf Rang elf ab.
Holstein trifft zu selten in engen Spielen
Wegen der Länderspielpause können die Kieler diesen Tabellenstand erst in zwei Wochen gegen die Reserve von Werder Bremen korrigieren. „Aufgrund unserer Leistung gehen wir trotzdem mit einem positiven Gefühl in diese 14 Tage“, betont Holstein-Defensivmann Niklas Hoheneder. Es gehe darum, „jetzt die letzten Prozente herauszukitzeln, damit wir unsere Chancen auch in Tore ummünzen“, so der Österreicher. In der Tat: Holstein verteilt seine Treffer sehr ungleichmäßig. Bei allen vier Saisonsiegen erzielte die KSV satte drei Treffer. Bei allen vier Niederlagen lautete das Endergebnis 0:1 aus Kieler Sicht. Wenn es in engen Spielen darauf ankommt, den entscheidenden Schlag zu landen, fehlt der Kieler Offensive oft die letzte Durchschlagskraft. Einen Goalgetter wie Magdeburgs Mittelstürmer Christian Beck haben die Störche nicht in ihren Reihen. Außerdem: In drei der letzten vier Spiele blieb Holstein ohne eigenen Treffer. Die Ladehemmung konnten die Kieler lediglich beim Heimspiel gegen Mainz 05 ablegen. Da gelangen der KSV drei Tore innerhalb von nur acht Minuten.