Holstein Kiel: Duisburg vor den Augen, Aufstieg im Kopf
Wenn man den Fans von Holstein Kiel vor der Saison einen sicheren Platz im Mittelfeld angeboten hätte, wäre dieses Angebot sicherlich sofort angenommen worden. Schließlich machten die Störche den Klassenerhalt am Ende der vergangenen Spielzeit erst am letzten Spieltag perfekt. Der letzte Spieltag könnte nun auch in dieser Saison wieder für Nervenkitzel sorgen, dieses Mal aber aus positiver Sicht. Mit einer Serie von nur einer Niederlage aus den letzten 27 Spielen (!) hat sich die KSV Holstein nach einem mittelmäßigen Saisonstart mittlerweile nach ganz oben geschoben. Während man an der Förde in den letzten Wochen nicht müde wurde, das Thema Aufstieg möglichst weit wegzuschieben, kommen Spieler und Verantwortliche nun nicht mehr darum herum, sich ernsthaft mit dem Bundesliga-Unterhaus zu befassen.
Spitzenspiel beim MSV Duisburg
Nach dem überzeugenden 4:0-Heimsieg gegen Fortuna Köln haben die Störche den Relegationsplatz bereits " zu 99 Prozent sicher", wie Trainer Karsten Neitzel ausrechnete. Aber auch der direkte Aufstieg ist nach wie vor möglich. Am kommenden Samstag kommt es zum mit Spannung erwarteten Spitzenspiel beim MSV Duisburg. Mit einem Sieg könnten die Störche am MSV vorbeiziehen und hätten den direkten Aufstieg am letzten Spieltag gegen die Stuttgarter Kickers in der eigenen Hand. Auch bei einem Unentschieden stünden die Chancen auf Tabellenplatz zwei nicht schlecht, schließlich spielt Duisburg am Tag der Entscheidungen in Wiesbaden. Dass die Hessen nicht tatenlos zu sehen wollen, wie ein anderes Team im eigenen Stadion den Aufstieg feiert, haben sie bereits am vergangenen Samstag beim 1:1 gegen Bielefeld gezeigt. Doch ganz egal, ob die Saison als Zweiter oder Dritter abgeschlossen wird: Bereits jetzt ist die aktuelle Spielzeit eine wahre Erfolgsgeschichte. Darüber hinaus sind die Störche in den Relegationsspielen gegen den Drittletzten der 2. Bundesliga, derzeit Aue, keineswegs chancenlos.
Pläne für Stadionausbau liegen schon bereit
Sollte der Aufstieg am Ende tatsächlich gelingen, würden wohl direkt nach Saisonende die Bagger anrollen. Wie der "NDR" berichtet, habe der Verein die Pläne für einen Ausbau des Stadions auf etwa 15.000 Plätze bereits in der Schublade. Bis zu 3,5 Millionen Euro würden sich die Kieler den Stadionumbau wohl kosten lassen (müssen). Mit welcher Mannschaft die Störche in der 2. Bundesliga an den Start gehen würden, steht natürlich noch nicht fest. Ein großer Umbruch ist aber wahrscheinlich nicht zu erwarten, wenngleich Stammspieler Hauke Wahl (31 Einsätze) bereits mit dem 1. FC Kaiserslautern in Verbindung gebracht wird. Doch das ist Zukunftsmusik. Zunächst steht das wichtige Auswärtsspiel in Duisburg an, wo rund 30.000 Fans erwartet werden. Vor so vielen Zuschauern hat Kiel in der 3. Liga noch nie gespielt – ein erster Vorgeschmack auf die 2. Liga.